Meisterliches Mühldorf
Foto: Nils Wüchner U14-Jungen aus Bayern krönen tolles Turnier mit TitelgewinnDie Freude war ungebrochen. Die Spieler um Trainer Joachim Tolle fielen sich in die Arme, die Eltern führten Freudentänze auf. So kann es aussehen, wenn man sich nach zwei spannenden Tagen die erste deutsche Meisterschaft einer noch jungen Volleyball-Karriere sichert.
Aber der Reihe nach.
Die 16 besten Nachwuchsteams der männlichen U14 hatten sich nach Heidelberg aufgemacht, um dort am 18. und 19. Mai 2019 ihre erste nationale Meisterschaft auszuspielen.
Der ausrichtende Verein, der Heidelberger TV, hatte für beste Rahmenbedingungen in der alten Universitätsstadt gesorgt. Nach der Begrüßung und live gesungenen Nationalhymne starteten die Gruppenphasen.
Und schon die ersten Matches zeigten das famose Können der Jungs der Jahrgänge 2006 und jünger. Da wurde gerackert, gefightet bis zum Schluss. Tolle Angriffe, nicht selten schon mit viel Wumms geschlagen, wurden durch spektakuläre Abwehraktionen entschärft. Gelegte Bälle fanden häufig ihre Ziele. Und auch die Blockarbeit klappte ein ums andere Mal.
In den ersten Spielrunden sollten sich die Favoriten des Turniers schnell herausstellen. Mit Potsdam, Heidelberg, Schwerin und Mühldorf sicherten sich die späteren Medaillenträger die Gruppensiege.
Doch da waren ja noch vier Plätze im Viertelfinale frei. Und hier drehten der Oldenburger TB, die L.E. Volleys, der VfB Friedrichshafen und der TSV Unterhaching am späten Samstag Nachmittag noch einmal auf und bezwangen die jeweiligen Gegner im Kreuzvergleich.
Zeit, die Akkus über Nacht aufzuladen. Und volle Power war auch verlangt.
Im Bayern-Duell zwischen Mühldorf und Unterhaching zeigten die Jungs aus Mühldorf ihren Landeskollegen ihr können. Ungefährdet gelang der Einzug ins Halbfinale. Ebenso ungefährdet die Young Wikings des ausrichtenden Heidelberger TV. Sie ließen dem Oldenburger TB keine Chance. Sehr zur Freude des Heimpublikums, das die sichere Medaille frenetisch beklatschte. So deutlich war es zwischen Schwerin und Leipzig nur in Satz 1. In Satz 2 hatten die L.E. Volleys den SSC schon am Rande des Tie-Break. Doch der SSC drehte den Spieß um und gewann 26:24. Noch um einiges spannender war die letzte Viertelfinal-Partie zwischen Potsdam und Friedrichshafen. Die Jungs aus BaWü konnten Durchgang 1 knapp für sich entscheiden, dann aber kam die Stunde des SC Potsdam. Satzausgleich. Was folgte war ein echter Tie-Break-Krimi. Erst beim 18:16 rissen die Brandenburger die Arme gen Himmel und feierten sich für den Einzug ins Spiel der letzten Vier.
Dort sollte für den SC die Reise aber enden. Gegen den Schweriner SC gelang es den Jungs nicht, an die vorherigen Leistungen anzuknüpfen. Folgerichtig ging das Spiel mit 0:2 verloren.
Im zweiten Halbfinale standen sich Mühldorf und der HTV gegenüber. Der als leichter Favorit ins Rennen gegangene TSV nahm diese Bürde an und ließ dem Gastgeber in Satz eins keine Chance. "Mund abwischen, weitermachen" war wohl dann die Devise des HTV. Befreit aufspielend konnten die Nordbadener immer wieder punkten und schließlich auch Satz 2 gewinnen. Der Tie-Break musste über Finale oder Bronze entscheiden. Und dieser ging zugunsten des TSV aus. Trotz der Niederlage stand die Tribüne und jubelte ihren kleinen Helden zu - hatte der HTV doch selbst nicht unbedingt mit einer Medaille gerechnet.
Heidelberg. 14:30 Uhr. Finale. Wie bei den großen liefen die Jungs zur Mannschaftsvorstellung auf den Center Court, um dann in einem spannenden Duell zu zeigen, welch tolle Leistungen man in so jungem Alter schon abrufen kann. Denn trotz schon 1,5 langen Turniertagen gaben die Finalgegner alles. Satz 1 war ausgeglichen. Mal führte Schwerin, Mal Mühldorf. Ein munteres Match entwickelte sich, um erst beim 27:25 das Pendel zugunsten des TSV ausschlagen zu lassen. Der Bann war gebrochen. Von nun an spielte fast nur noch der Vertreter aus Bayern. 25:12 und damit 2:0. Meister!
In der abschließenden Siegerehrung bedankte sich dvj-Spielwart Linus Tepe beim HTV für eine überaus gelungene Meisterschaft. Besonders hob Tepe den Nachhaltigkeitsgedanken hervor, für dessen Umsetzung der HTV für alle Mannschaften Wasserspender und eigene Trinkflaschen vorhielt. Und auch den Sportlern dankte er für spannende und faire Partien.
Foto: Nils WüchnerEndplatzierungen
1. TSV Mühldorf
2. Schweriner SC
3. HTV/USC Heidelberg
3. SC Potsdam
5. VfB Friedrichshafen
6. Oldenburger TB
7. TSV Unterhaching
8. L.E. Volleys
9. VoR Paderborn
10. TV Baden
11. DJK Freigericht
12. RPB Berlin
13. VC 2000 Bad Kreuznach
14. TSG Markkleeberg
15. Rumelner TV
16. HAT B-Uhlenhorst