Jochen Schöps wird ein United
Foto Conny Kurth: Jochen Schöps jubelt zukünftig im Trikot der United Volles Frankfurt. Die Volleyball Bundesliga bekommt einen großen Namen zurück: Jochen Schöps, langjähriger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft ist ab sofort für die United Volleys Frankfurt spielberechtigt. Der 36-jährige Diagonalangreifer unterschreibt zunächst einen Vertrag bis Saisonende, soll aber auch langfristig in die Planungen des Clubs eingebunden werden.„Jochen ist eine der herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Volleyballs. Ihn bei uns zu haben, ist ein riesiger Gewinn und hoffentlich nur der Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit“, betont United Volleys-Gründer und -Geschäftsführer Jörg Krick, der in den zurückliegenden Wochen persönlich die Gespräche mit dem Ausnahmeathleten geführt hatte.
Weltkarriere begann im Volleybal-Internat Frankfurt
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und hoffe, ich kann die Mannschaft im Training unterstützen und vielleicht im Spiel manchmal eine kleine Hilfe sein“, zeigt sich Schöps selbst bescheiden. Er wird erst am späten Sonntagnachmittag im Rhein-Main-Gebiet erwartet, kann also frühestens in der kommenden Woche mit seinen neuen Mannschaftskollegen in der Halle schwitzen. Seine letzte Station war nach einem Jahr in der französischen 1. Liga das arabische Emirat Katar, der Vertrag dort endete im Dezember. Frankfurt ist ihm keinesfalls unbekannt. 2001 wechselte er aus seiner Heimat am Rande des Schwarzwalds ins hiesige Volleyball-Internat. Von dort ging es nach einem Jahr beim VCO Berlin weiter zum Deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen, mit dem er neben drei Meisterschaften und vier Pokalsiegen auch den Gewinn der Champions League 2007 feiern konnte.
Als Krönung wurde Schöps nach dem Finale der Königsklasse zum „Most Valuable Player“ gewählt. Auf die fünf Jahre im russischen Odinzowo folgten sechs bei Asseco Resovia Rzeszow in Polen, in denen zwei weitere Meistertitel hinzukamen. Gleichzeitig war Jochen Schöps Führungsfigur in der Nationalmannschaft, drei Jahre lang gemeinsam mit seinem künftigen United-Chefcoach Juan Manuel Serramalera. Beide feierten 2009 mit der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbands den Sieg in der European League, wurden zusammen EM-Sechster und WM-Achter und holten 2010 Rang fünf in der Weltliga.
„Jochen ist ein begnadeter Techniker und mit seiner Erfahrung und Professionalität ein riesiges Geschenk für jedes Team, wie es sich ein Trainer nicht besser wünschen kann“, ist auch der Argentinier begeistert über die erneute Chance zur Zusammenarbeit. 2008 in Peking (9.) und 2012 in London (5.) nahm der dreimalige deutsche „Volleyballer des Jahres“ zudem mit der DVV-Auswahl an den Olympischen Spielen teil.
2014 führte er das Team an, das sensationell Bronze bei der Weltmeisterschaft in Polen gewann. Im darauffolgenden Jahr kam er mit Rzeszow noch einmal ins Finale der Champions League und triumphierte mit Deutschland bei den ersten Europaspielen in Baku. Mit 318 Länderspielen verabschiedete sich Jochen Schöps 2018 vom DVV und wechselte in die französische 1. Liga zu Stade Poitevin. Nach zwölf Jahren ist er nun zurück in der Volleyball Bundesliga. Dass er ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein Friedrichshafen am Samstagabend noch nicht dabei sein kann, ist für ihn natürlich schade, aber mit Blick auf die kommenden Herausforderungen in der Mainmetropole sicherlich zu verschmerzen. „Ich verfolge das Projekt United Volleys natürlich seit dem Start und bin gespannt, mehr zur Zukunftsvision und Strategie des Clubs zu hören“, erklärt er. Genau dazu sollen die kommenden Monate auch dienen.
„Ich kann mir Jochen über seine aktive Karriere hinaus als prägendes Gesicht bei uns und in der Sportstadt Frankfurt vorstellen. Er verfügt schließlich über fachliche Kompetenzen internationale Verbindungen, die ihresgleichen suchen“, wünscht sich Jörg Krick. Dementsprechend offen sind die kurzfristigen sportlichen Erwartungen an den Neuzugang. „Wir haben mit Milija Mrdak einen starken Diagonalangreifer und Kapitän, der mein absolutes Vertrauen genießt“, unterstreicht Juan Manuel Serramalera.
„Aber mit seiner Übersicht, seiner Ruhe und seinem Wissen kann uns ein Mann wie Jochen Schöps auf und neben dem Spielfeld zusätzlich weiterhelfen und vielleicht in der entscheidenden Saisonphase den Unterschied ausmachen.“ „Die United Volleys sind von Anfang an eine Bereicherung für die Liga gewesen, und ich hoffe, ich kann eine kleine Bereicherung für den Verein sein“, formuliert der so Gelobte. Zum ersten Mal in der Fraport Arena können ihn die Fans am Mittwoch gegen Lüneburg erleben. Tickets gibt es hier.
(Quelle United Volleys Frankfurt)