Interview der Woche - Maren Brinker: "Impossible is nothing!"

Maren Brinker schreit ihre Freude heraus! Mit Stuttgart holte die Außenangreiferin am vergangenen Sonntag den Pokalsieg

Am vergangenen Sonntag war Maren Brinker die überragende Spielerin im Pokalfinale der Frauen zwischen Smart Allianz Stuttgart und dem VfB Suhl. Die 24-jährige Außenangreiferin hatte damit großen Anteil, dass Stuttgart seinen ersten großen Vereinstitel erringen konnte. Für ihre sehr starke Leistung wurde Maren Brinker anschließend auch als MVP des Finals ausgezeichnet. Im Interview der Woche blickt die Nationalspielerin noch mal auf den großen Erfolg zurück und spricht über weitere Ziele in dieser Saison, mit dem Verein und der Nationalmannschaft


Herzlich Glückwunsch zum Pokalsieg Frau Brinker. Nach dem 3:0-Finalerfolg gegen Suhl soll es am Abend ja noch feucht-fröhlich zugegangen sein. Können Sie ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern?

Maren Brinker: Feucht ist es besonders dadurch zugegangen, dass unser gesamter Staff im Pool gelandet ist. So wurde schon allein dadurch für Heiterkeit gesorgt!


Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe für den Stuttgarter Erfolg? Wo war Smart Allianz stärker?

Maren Brinker: Ich denke der Schlüssel zum Erfolg war die geringe Fehlerquote auf unserer Seite im Vergleich zu Suhl. Der ausschlaggebende Knackpunkt im Spiel war für uns jedoch, dass wir den zweiten Satz drehen und gewinnen konnten.


Wie groß war die Erleichterung und Freude bei Smart Allianz Stuttgart über den ersten großen Titelgewinn in der noch jungen Vereinsgeschichte?

Maren Brinker: Ich weiß nicht, ob Erleichterung das richtige Wort ist, wir sind schon relativ selbstbewusst in das Spiel gegangen, was man auch an dem super Start erkennen konnte, aber die Freunde war natürlich grenzenlos! Durch den Titel steigt die Aufmerksamkeit auf unser Team und das macht sich immer bezahlt!


Sie selber standen das erste Mal überhaupt in einem großen Finale auf Vereinsebene. Was war das für ein Gefühl?

Maren Brinker: Die Mädels aus der Nationalmannschaft haben schon so oft von solchen Momenten erzählt und nun konnte ich es endlich nachempfinden. Es war einfach unglaublich und es ist eine Erfahrung, die jeden Spieler stärkt, weil man in einem entscheidenden Moment Größe beweisen muss.


Nicht viele Volleyballerinnen und Volleyballer kommen in den Genuss vor knapp 10.000 Zuschauern ihre Künste zu zeigen. Beschreiben Sie einmal die Atmosphäre?

Maren Brinker: Damit wird man schlicht und ergreifend für alle Trainingsmühen belohnt. Selbst wenn man nicht nur eigene Fans hört, wird man von der Lautstärke getragen und nach vorn gepeitscht!


Sie und ihre Mitspielerinnen wirkten bei so einer gewaltigen Atmosphäre viel abgebrühter und sicherer als die Suhlerinnen. Gab es eine spezielle Vorbereitung dafür? Hatten Sie persönlich den Vorteil, wegen der Spiele mit der Nationalmannschaft vor vielen Zuschauern, mit
so einer Atmosphäre gut umgehen zu können?

Maren Brinker: Als Team wurden wir nicht speziell vorbereitet, aber einige von uns haben in ihrer Heimat schon vor so einem Publikum gespielt. Ich war froh, dass ich bereits in Japan und Brasilien in solchen Hallen gespielt habe, allerdings war es diesmal schön, eigene Fans im Rücken zu haben.


Einer von zwei großen Titeln ist vergeben und nach Stuttgart gegangen. Ist die Saison 2010/11 somit für Smart Allianz schon als Erfolg zu werten?

Maren Brinker: Natürlich ist dieser Titel ein Riesenerfolg für uns, allerdings wollen wir uns nicht darauf ausruhen und bis zum Schluss auch um den anderen mitkämpfen. Dieses Wochenende hat Appetit auf mehr gemacht.


Haben Sie nun die Meisterschaft als nächstes Ziel? Wird dies nun im Stuttgarter Umfeld erwartet oder wäre nur das 'i-Tüpfelchen'?

Maren Brinker: Ich glaube, es wäre mehr das Sahnehäubchen, zumindest verspüre ich noch keine Erwartungshaltung oder Druck vom Verein.


Mit dem Pokalsieg ist auch ein Start im Europapokal gesichert, eine neue Spielhalle steht auch bereit. Greift Stuttgart jetzt voll an und kann somit schon bald zu den Top-Clubs der Bundesliga gehören?

Maren Brinker: Der Verein ist auf einem sehr guten Weg dahin, die Strukturen sind geschaffen, das zeigt sich nun auch an den Erfolgen.


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Foto FIVB: Maren Brinker mit vollem Einsatz für die Nationalmannschaft. Auch für dieses Jahr hat die Außenangreiferin mit dem deutschen Team große Ziele


Kommen wir zur Nationalmannschaft: In diesem Sommer fällt bezüglich der Olympia-Qualifikation die Vorentscheidung. Wenn die DVV-Frauen einen guten Grand Prix und eine erfolgreiche EM spielen, dann steigen die Chancen auf London 2012. Belastet dieser Druck oder spornt der zusätzlich an?

Maren Brinker: Unsere Mannschaft hat dem Druck in solchen Situationen bisher immer standgehalten, das konnte man vor allem letztes Jahr an der Grand Prix-Quali sehen. Deshalb werden wir alle zusammen diesen Sommer versuchen, unserem Traum einen Schritt näher zu kommen.


Am Ende der Saison 2010 konnten die DVV-Frauen, bei der Grand Prix Qualifikation (1. Platz) und der WM (7. Platz), sehr gute Leistungen zeigen und Ergebnisse erzielen. Was ist bei den Höhepunkten 2011 möglich? Ist sogar eine Medaille beim Grand Prix oder der EM drin?

Maren Brinker: Wie die Kampagne von adidas so schön verbreitete: Impossible is nothing. Es ist immer schön mit einer Medaille belohnt zu werden und dafür werden wir trainieren und kämpfen.


In welchen Bereichen können oder müssen sich das Nationalteam und Sie persönlich noch steigern um die angestrebten Ziele erreichen zu können?

Maren Brinker: Ich persönlich muss mich natürlich - wie auch in der Vergangenheit schon- weiter in der Annahme verbessern und dann müssen wir als Team nur den zu großen Respekt vor großen Namen ablegen, um ganz oben anzukommen.


Wir wünschen Ihnen für das Jahr 2011 alles Gute und viel Erfolg. Vielen Dank für das Gespräch!

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