Über Umwege zur EM

Viel Kampfgeist, viel Nervosität
Im Vergleich zu den bisherigen Auftritten nahm Trainer Jens Tietböhl zwei Veränderungen in seiner ersten Sieben vor: Für Erika Kildau spielte Simona Dammer auf der Libera-Position, während Iane Henke als Mittelblockerin begann. Vor gut gefüllter Ballspielhalle drei in Kienbaum war vor allem den deutschen Mädchen im entscheidenden Spiel um die EM-Qualifikation die Nervosität anzumerken. Von Beginn an rannten sie einem Rückstand hinterher (4-9), den sie im Laufe des Satzes nie entscheidend verkürzen konnten. Zwar bewiesen sie zum Ende des Satzes noch einmal großen Kampfgeist, der Rückstand war aber einfach zu groß (18-25).
Alle Mühe vergebens
Das deutsche Team kam mit viel Energie zurück aus der Satzpause, eine 5-2-Führung glichen die Weißrussinen aber schnell wieder aus (5-5). Von diesem Zeitpunkt an spielten vor allem die Gäste aus Weißrussland. Tietböhl versuchte durch verschiedene Wechsel und Auszeiten Einfluss auf das Spiel seines Teams zu nehmen, was aber nur bedingt gelang (14-20). Erneut versuchten sich die Deutschen gegen den drohenden Satzverlust zu wehren (18-20), ein Netzfehler besiegelte diesen dann aber schließlich (21-25).
That moment when you realize that you are going to fly to the #EuroVolleyU17W! #magicalwords #Volleyball pic.twitter.com/153C5IiUyi
— German Volleyball (@TeamGER_Volley) 7. Januar 2018
Wichtiger Satzgewinn
Coach Tietböhl wechselte Elena Bullemer auf der Zuspielerposition ein, kurze Zeit später justierte er auch in der Mitte nach. Das deutsche Spiel stabilisierte sich nach einer kurzen Schwächephase schnell wieder. Nachdem es bis Mitte des Satzes Kopf-an-Kopf ging (15-16), gelang es den Deutschen in der Folge mehr Druck im Aufschlag zu machen und auch längere Ballwechsel für sich zu entscheiden (21-18). Die eingewechselte Lynn Kosina verwandelte gleich den ersten Satzball zum 1:2-Anschluss (20-25).
Starke Aufschläge entscheiden das Spiel
Durch den Satzgewinn mit viel Selbstvertrauen gestärkt, starteten die jungen Deutschen gut in den vierten Satz (1-4). Im Anschluss fingen sie sich aber eine Aufschlagsserie durch die weißrussische Mittelblockerin Victorya Tychynina (vier Asse), die das Spiel letztlich entscheiden sollte (7-12). Von diesem Rückstand erholten sich die Deutschen trotz aller Bemühungen nicht mehr – der vierte Satz und damit das sichere Ticket für die EM-Endrunde gingen an Weißrussland (25-14).
Als Gruppenzweiter in den Flieger
Der Gewinn des dritten Satzes sollte sich später noch als äußerst wertvoll herausstellen: Dank eines besseren Satzquotienten fliegt die deutsche U17-Nationalmannschaft als einer der drei Gruppenzweiter ebenfalls zur Europameisterschaft nach Bulgarien!

Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Jens Tietböhl: „Weißrussland hat heute verdient gewonnen. Sie waren in allen Grundelementen, vor allem im Aufschlag, in der Annahme und in der Angriffshärte, besser. Meine Mädels haben sich bravourös gewehrt und toll gekämpft. Dass wir trotzdem das EM-Ticket bekommen haben, ist natürlich ein Traum. Ich bin sehr stolz. Wir sind erst seit dem fünften Dezember zusammen. Die Mädchen haben so viel gelernt, sich sportlich weiterentwickelt und sind zusammengewachsen. Wahnsinn!“
Dzmitry Kot, Cheftrainer Weißrusslands: „Ich bin sehr stolz auf meine Mädchen. Sie haben heute sehr gut gespielt. Wir haben gewonnen, das ist das allerwichtigste. Der psychologische Aspekt war heute entscheidend, das spielt eine große Rolle in unserem Spiel.“
(von Annika Schultz)
U17(w): Spielplan & Ergebnisse
Do, 14.30 Uhr | ISR | vs. | BLR | 0:3 |
Do, 17.30 Uhr | GER | vs. | DEN | 3:0 |
Fr, 14.30 Uhr | DEN | vs. | ISR | 0:3 |
Sa, 14.30 Uhr | GER | vs. | ISR | 3:0 |
Sa, 20.00 Uhr | BLR | vs. | DEN | 3:0 |
So, 17.30 Uhr | BLR | vs. | GER | 3:1 |