Frankfurt feiert historischen Titel
Foto Conny Kurth: Frankfurt bejubelt den ersten Vereinstitel. Es ist vollbracht: Die United Volleys Frankfurt haben ihren ersten Titel der noch jungen Vereinsgeschichte gewonnen: Im DVV-Pokalfinale in der SAP Arena in Mannheim erfüllten sie sich ihren Traum mit einem 3:0 (25-23, 25-21, 25-22)-Sieg gegen die Netzhoppers KW-Bestensee. Bester Scorer auf dem Weg zum Titel wurde Frankfurts Daniel Malescha mit 15 Punkten.Sechs Jahre lagen zwischen Vereinsgründung und dem ersten Titel. 2015 starteten die United Volleys Frankfurt, damals noch unter dem Namen United Volleys Rhein-Main, in der Volleyball Bundesliga. 2021 konnten sie auf dem Siegerpodest der SAP Arena erstmals einen Titel in die Höhe stemmen.
"Mir bedeutet es sehr viel"
Vorbehalten blieb dieser Moment Jochen Schöps, für den das Erlebnis gleich doppelt schön war: „Es ist mega geil. Wir wissen, dass die Netzhoppers besser spielen können, wir haben es heute aber geschafft, sie gut unter Druck zu halten. Jetzt ist es Freude pur, für United ist es ein unglaublicher Erfolg“, sagte er nach dem Spiel, um dann zu merken, dass es auch für ihn eine historische Rückkehr war.
Denn für Schöps lag der letzte Pokal-Erfolg 14 Jahre zurück: „Wow, das ist eine lange Zeit. Mir persönlich bedeutet es sehr viel. Diesmal ist es sogar ein anderer Pokal, den ich ehrlich gesagt auch schöner finde“, berichtete der ehemalige Nationalspieler, der zwölf Zähler zum Sieg beisteuerte, mit einem Lächeln.
Auf dem Weg dorthin agierte Frankfurt mit ungewohnt starken Aufschlägen, was die Netzhoppers in der Annahme vor Probleme stellte und sie immer wieder in schwierige Angriffssituationen brachte. So kam lediglich Außenangreifer Karli Allik auf eine zweistellige Punkteausbeute (10 Zähler), insgesamt fanden nur 39 Prozent der Angriffe ihren Weg ins gegnerische Feld.
Foto Conny Kurth: Daniel Malesche wurde Top-Scorer des Männer-Finals„Die vermeintlich instabilen Faktoren der Frankfurter waren heute sehr gut. Sie haben sehr gut aufgeschlagen. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie haben alles gegeben. Wir wissen, dass wir ein Risiko eingegangen sind mit der Zuspielposition, Mitte des zweiten Satzes hatte er wieder Schmerzen. Vielleicht haben wir dann nicht mit 100% gespielt. Aber ich kann meinem Team nichts vorwerfen“, sagte Netzhoppers Coach Christophe Achten nach der Partie.
United-Coach lobt Entwicklung
Seinem Gegenüber, Frankfurts Juan Manuel Serramalera, stand die Freude dagegen ins Gesicht geschrieben: „Ich bin extrem glücklich, natürlich mit dem Ergebnis, aber vor allem auch mit der Antwort der Mannschaft auf diesen Gegner. Obwohl einige Spieler nicht aktiv dabei sein konnten, hat die Mannschaft eine sehr gute Leistung gezeigt, darauf bin ich sehr stolz. Die Entwicklung des Teams über die Saison ist bemerkenswert.“
Bemerkenswert war auch die mentale Verfassung der Frankfurter, die Königswusterhausen nach der 2:0-Satzführung auch in engen Momenten nicht mehr ins Spiel zurückkommen ließen. Am Ende war es Schöps, der in seiner unnachahmlichen Art und mit viel Auge, als er den Block anschlug, für vier Matchbälle zum 24:20 im dritten Satz sorgte. Nach zwei abgewehrten Punkten setzte Tim Grozer den Schlussakkord mit einem harten Angriff, der von den Fingerspitzen des Netzhoppers-Block ins Aus flog und den großen Emotionen freien Lauf ließ.
In Papas Fußstapfen
Auch für Grozer ein besonderer Erfolg: Nach 1991 und 1993 (Georg Grozer Senior) war es der dritte Pokaltitel für seine Familie: "Pokalfinale ist das größte Event in Deutschland. Und es spricht für sich, dass sich zwei Teams qualifiziert haben, die hier noch nie gespielt haben. Besonders für mich ist es ein tolles Erlebnis, weil mein Papa das Ding 1993 nach Hause geholt hat. Jetzt darf ich in seine Fußstapfen treten, das fühlt sich toll an."