Anastasia Cekulaev: Eine große Ehre für das Küken
(Foto: Flo Treiber) Mit der EuroVolley 2023 in Düsseldorf (17. bis 24. August) wartet ein absolutes Highlight auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erstmals seit zehn Jahren findet eine EM wieder im eigenen Land statt. Wir stellen alle Spielerinnen in einer kleinen Serie vor. Weiter geht es mit Mittelblockerin Anastasia Cekulaev.Sie ist das Küken in der Mannschaft: Anastasia Cekulaev. Dabei gehört die 20-Jährige schon länger zum Kader der Nationalmannschaft. Im Mai vergangenen Jahres gab sie als 18-Jährige ihr Debüt im Deutschland-Dress. Sie gilt als großes Talent auf der Mittelblocker-Position. Dabei wollte sie eigentlich nie Volleyball spielen. In der vierten Klasse wurde sie gesichtet. Doch für Anastasia Cekulaev war Volleyball zu der Zeit nur ein Hobby. Denn eigentlich machte sie Taekwondo, stach dabei allerdings schon mit ihrer Größe heraus: Mit elf Jahren war sie bereits knapp 1,80 Meter groß.
Irgendwann wurde der VC Wiesbaden auf das Talent aufmerksam, dann folgte die Landesauswahl und die Jugend-Nationalmannschaft. Mit dem Wechsel ins Internat in Berlin war dann auch der Mittelblockerin klar, „dass ich Volleyballprofi werden möchte“. Seitdem ging ihr Weg steil nach oben. Dabei helfen ihr auch ihr Ehrgeiz und ihre Disziplin. „Allerdings bin ich auch sehr ungeduldig und ich erwarte oft zu viel von mir selbst“, sagt die Wiesbadenerin.
Einer ihrer bisher schönsten Momente in ihrer noch jungen Karriere war die erste Einladung zur A-Nationalmannschaft mit gerade mal 16 Jahren. Plötzlich stand sie neben Louisa Lippmann, Jennifer Janiska und Anna Pogany auf dem Feld. „Das war für mich total überwältigend, ich wusste nicht, wo vorne und hinten ist“, erinnert sich Anastasia Cekulaev. Für die junge Nationalspielerin ist es „eine große Ehre“ für Deutschland aufzulaufen. Nun ist sie erstmals bei einer Europameisterschaft dabei – und dann auch noch im eigenen Land. Die Vorfreude ist groß: „Es wird richtig cool, wenn wir deutsche Fans hinter uns haben, die uns anfeuern und pushen.“
Als Mittelblockerin liebt sie die schnellen Bewegungen. Auch bei einem zu späten Block trotzdem erfolgreich zu sein, sei ein tolles Gefühl. Oder aus einer fast unmöglichen Position über vier Meter Schuss „richtig einen reinknallen – das liebe ich“. Dabei stehen Mittelblocker oft nicht so im Rampenlicht wie andere Spielerinnen. Zu Unrecht, wie Anastasia Cekulaev findet: „Die Position wird unterschätzt. Mit dem Zuspiel ist es eine der schwersten Positionen.“
Abseits vom Volleyball liest die 20-Jährige gerne, trifft sich mit Freunden in Berlin oder widmet sich ihrem Eventmanagement-Studium. Zudem ist sie Eishockeyfan. „Ich habe schon als ich klein war immer mit meinem Papa Eishockey geschaut“, erzählt Anastasia Cekulaev. Früher war sie auch oft bei den Eisbären Berlin, zuletzt fehlte ihr dafür allerdings die Zeit.
Bevor sie mit den DVV-Frauen in die EM-Vorbereitung startete, war sie mit Marie Schölzel in Valencia und genoss ein paar entspannte Tage bei ihrem Freund Marek Sotola in Tschechien. Mit dem Topangreifer der BR Volleys hatte es nach dem Pokalfinale Ende Februar gefunkt. Und so lernt Anastasia Cekulaev in ihrer Freizeit neuerdings auch Tschechisch. „Duolingo ist nicht mein bester Freund, aber ich verstehe schon sehr viele Sachen.“ Dabei hilft ihr auch ihre russische Muttersprache, die dem Tschechischen ähnelt.