Rica Maase: EM-Premiere im eigenen Land „etwas ganz Besonderes“
(Foto: Flo Treiber) Mit der EuroVolley 2023 in Düsseldorf (17. bis 24. August) wartet ein absolutes Highlight auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erstmals seit zehn Jahren findet eine EM wieder im eigenen Land statt. Wir stellen alle Spielerinnen in einer kleinen Serie vor. Weiter geht es mit Diagonalangreiferin Rica Maase.Rica Maase kommt aus einer sportbegeisterten Familie: Die Mutter Basketballerin, Vater und Bruder Volleyballer – da verwundert es nicht, dass auch die 23-Jährige eine Profikarriere einschlug. Vom VC Olympia Dresden ging es bis in die Nationalmannschaft. Im Mai feierte sie in Berlin beim Länderspiel gegen die Ukraine ihr Debüt im Deutschland-Trikot. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht was ganz besonderes ist“, sagt Rica Maase. Anschließend reiste sie mit den DVV-Frauen für die Volleyball Nations League nach Japan. Für die Diagonalangreiferin, die zuvor noch nie Europa verlassen hate, eine „ganz besondere Erfahrung“.
Ihre Rolle im Team ist dabei für sie klar: „Ich sehe mich als Helfer.“ Denn Heynen setzt größtenteils weiterhin auf sein System mit drei erfahrenen Außenangreiferinnen. „Das ist für mich völlig ok, ich bin ja auch das erste Mal dabei“, sagt Rica Maase. Sie helfe, wo sie kann – sei es im Training oder im Spiel, wie zum Beispiel in Japan, als sie eingewechselt wurde und „ein paar gute Punkte gemacht“ hat.
Nun freut sich die Neu-Nationalspielerin auf ihre erste EM – und dann auch noch in Deutschland. „Vor eigenen Fans zu spielen ist etwas ganz Besonderes“, sagt sie. Schließlich gebe es nicht so oft die Möglichkeit. Auch wenn man hierzulande weit von der Fankultur anderer Volleyballnationen entfernt ist, hofft Rica Maase durch das Turnier mehr Aufmerksamkeit auf die Sportart zu lenken und die Begeisterung der Fans zu entfachen. „Mein Bruder hatte mit den Männern ein Testspiel in Polen, das Stadion war ausverkauft. Bei einem Testspiel“, erzählt die Dresdnerin begeistert. „Vielleicht können wir mit der EM einen Schritt in diese Richtung machen und Fangruppierungen fördern.“
Zu ihrem Bruder Lukas hat Rica Maase ein „sehr gutes“ Verhältnis. „Wir waren immer schon super eng und haben nie gestritten“, sagt sie. „Wir leben das gleiche Leben“: die gleiche Schule, der gleiche Freundeskreis und die gleiche Leidenschaft für Volleyball. Als sie im Mai das erste Mal zum Lehrgang der Nationalmannschaft in Kienbaum kam, war ihr Bruder mit den DVV-Männern ebenfalls dort. „Das war total schön“, sagt die 23-Jährige, die ihren Bruder früher schon öfters von dem Trainingszentrum in der Nähe von Berlin abgeholt hat. Zuletzt brachte Lukas Maase dann seine Schwester nach Kienbaum.
Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit ihrem Hund, geht spazieren oder Kaffeetrinken mit Freunden. Sie versucht immer, etwas Neues zu machen. „Wenn man nur zuhause sitzt und nichts macht, vergeht die Zeit so vor sich hin und man erlebt gar nichts“, sagt Rica Maase, die sich selbst als aufgeschlossen, hilfsbereit, kommunikativ und tierlieb bezeichnet. Die Veganerin kocht und backt auch sehr gerne. In Kienbaum vermisste sie es, „dass man nicht sein eigenes Essen essen kann“. Da wird sie in Düsseldorf auch noch etwas drauf verzichten müssen – doch für eine EM im eigenen Land ist das leicht zu verkraften.