VNL: DVV-Frauen verlieren knapp gegen Weltmeister Serbien
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„Wir haben heute phasenweise sehr gut gespielt und konnten Serbien unter Druck setzen“, sagte Deutschlands Top-Scorerin Camilla Weitzel. Den vierten Satz so knapp zu verlieren sei „natürlich bitter, aber wir haben gezeigt, dass wir starken Volleyball spielen können“. Nun richte sich der Fokus komplett auf das Spiel gegen die USA am Samstag.
Pia Kästner, Hanna Orthmann, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Monique Strubbe, Camilla Weitzel sowie Anna Pogany starteten in die Partie. Serbien startete druckvoll und ging schnell in Führung. Mit einem Ass glich Kästner zum 8:8 aus, doch die Angriffe der Deutschen waren zu Beginn nicht effektiv genug, zudem schlichen sich einige Fehler ein, sodass sich der Weltmeister von 2022 deutlich mit 10:17 absetzte. Heynen wechselte durch, doch die Serbinnen ließen nicht locker und dominierten den Satz weiter (15:23). Die Deutschen wehrten sich gegen den Satzverlust, konnten diesen aber nicht mehr verhindern. Die Angriffsstatistik war deutlich: 8:17.
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Im zweiten Durchgang ging es zunächst hin und her. Erst lagen die Deutschen zurück (3:5), dann gingen sie selbst in Führung (8:6). Die DVV-Frauen hielten den Vorsprung, Weitzel erhöhte mit einem Ass auf 12:9. Nach einem Block von Strubbe und einem Fehler der Serbinnen führte das deutsche Team 16:11. Doch das Team vom ehemaligen Bundestrainer Giovanni Guidetti gab sich nicht geschlagen und glich über die überragende Boskovic beim 18:18 aus. Weitzel punktete zum 22:20. Nach einem Fehlaufschlag der Serbinnen hatten die Deutschen Satzball. Stigrot verwandelte den zweiten.
Heynen war mit seinem Team mehr als zufrieden: „Ich bin erstaunt über mein Team, wir haben im zweiten so gut gespielt, ich hoffe, davon mehr zu sehen.“ Seine Mannschaft hätte „gut aufgeschlagen, viel Druck gemacht und dadurch einige direkte Punke erzielt.“ Allerdings mache Boskovic jeden Punkt und stelle sein Team vor Herausforderungen.
Wer gedacht hatte, der Satzgewinn gebe den DVV-Frauen Aufwind, sah sich getäuscht. Im dritten Satz lagen die DVV schnell mit 0:3 zurück, Heynen wurde in seiner Auszeit deutlich: „So könnt ihr nicht spielen, wir haben im zweiten Satz super gespielt, aber das genügt nicht.“ Weitzel punktete anschließend im Block und Angriff (2:4), doch nach einem Block gegen Weske, die für Orthmann gestartete war, und zwei Assen der Serbinnen war der Rückstand auf 2:8 gewachsen. Heynen brachte Glaab und Orthmann, allerdings waren Serbien zu dominant. Beim 4:12 nahm Heynen seine zweite Auszeit: „Eure Aufgabe ist, Boskovic müde zu spielen, wir müssen das Spiel lang machen. Und seid clever im Angriff.“ Leana Grozer bekam anschließend ihren zweiten Einsatz in der A-Nationalmannschaft. Die Deutschen kamen jedoch nicht mehr in den Satz, der Aufschlagdruck fehlte, Serbien konnte flexibel angreifen und sogar Boskovic schonen. Der Rückstand wuchs weiter an (6:17). Als der deutsche Aufschlag im Aus landete, hatte Serbien Satzbälle. Den ersten vergaben sie zwar noch, doch der zweite sitze.
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Den vierten Durchgang prägten zunächst die beiden besten Angreiferinnen im deutschen Team: Alsmeier und Weitzel. Jetzt war es wieder ein enges und umkämpftes Spiel, kein Team konnte sich entscheidend absetzen (6:6, 14:14). Schölzel sorgte für die erste Drei-Punkte-Führung (18:15), doch Boskovic erzielte einen Punkt nach dem anderen (19:20). Die Crunch Time war nichts für schwache Nerven. Nach einem Fehlaufschlag der Serbinnen hatte Deutschland Satzball (24:23). Doch Serbien wehrte sowohl diesen als auch die weiteren zwei ab und Boskovic sorgte anschließend für den ersten Matchball. Alsmeier wehrten diesen clever im zweiten Anlauf ab. Den zweiten Matchball vergaben die Serbinnen, ehe sie den dritten zum 3:1-Sieg verwandelten.
Beste Punktesammlerinnen im deutschen Team waren Camilla Weitzel mit 16 Punkten und Lina Alsmeier (14). An die überragende Boskovic (39) kamen sie allerdings nicht heran.
Nun heißt es für die DVV-Frauen Kräfte sammeln für das letzte Spiel gegen die USA am Samstag (10.30 Uhr dt. Zeit), um den Finaleinzug perfekt zu machen.
Spielplan VNL Woche 3
Dienstag, 27. Juni: Deutschland vs. Dominikanische Republik 3:1 (25:19, 25:18, 18:25, 25:21)
Donnerstag, 29. Juni: Deutschland vs. Polen 2:3 (25:15, 19:25, 19:25, 25:19, 15:17)
Freitag, 30. Juni: Deutschland vs. Serbien 1:3 (17:25, 25:23, 16:25, 28:30)
Samstag, 1. Juli, 10.30 Uhr: Deutschland vs. USA
Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.
14er-Kader VNL Woche 3
Nr. | Name | Position | Verein |
---|---|---|---|
1 | Vanessa Agbortabi | Außenangriff | Bahcelievler Belediyespor |
2 | Pia Kästner | Zuspiel | SSC Palmberg Schwerin |
3 | Annie Cesar | Libera | Ladies in Black Aachen |
4 | Anna Pogany | Libera | SSC Palmberg Schwerin |
5 | Corina Glaab | Zuspiel | Schwarz Weiß Erfurt |
6 | Antonia Stautz | Außenangriff | Schwarz Weiß Erfurt |
9 | Lina Alsmeier | Außenangriff | SSC Palmberg Schwerin |
10 | Lena Stigrot | Außenangriff | Unet E-Work Busto Arsizio |
12 | Hanna Orthmann | Außenangriff | Türk Hava Yolları SK |
14 | Marie Schölzel | Mittelblock | Allianz MTV Stuttgart |
18 | Leana Grozer | Außenangriff | SSC Palmberg Schwerin |
20 | Emilia Weske | Diagonalangriff | University of Southern California |
21 | Camilla Weitzel | Mittelblock | Reale Mutua Fenera Chieri |
22 | Monique Strubbe | Mittelblock | Dresdner SC |
Staff
Bundestrainer | Vital Heynen |
Co-Trainerin | Mareike Hindriksen |
Co-Trainer | Florian Völker |
Athletiktrainer | Garret Larson |
Physiotherapeutin | Nadine Rensing |
Teamarzt | David Spranz |
Infos zur VNL
Die Volleyball Nations League wurde 2018 vom Weltverband FIVB für Frauen und Männer eingeführt. Die jeweils besten 16 Teams der Welt spielen an jeweils drei Austragungsorten über insgesamt sechs Wochen den Titel aus. Jedes Team kommt so auf zwölf Saisonspiele (vier Spiele pro Woche). Männer und Frauen wechseln sich dabei wöchentlich ab. Die besten acht Teams schaffen den Sprung ins Finalturnier. Die deutschen Frauen reisen in diesem Jahr nach Japan, Brasilien und Südkorea. Seit 2021 zählen die Spiele der VNL in die Weltrangliste. Aktuell belegt Deutschland Rang 11.