Deutsche Seniorinnen feiern WM-Titel und Bronze-Medaille
(Foto: privat) Was für ein Erfolg: Ein Weltmeistertitel und die Bronze-Medaille feierten die deutschen Seniorinnen bei der WM. Die IVVA World Veteran Volleyball Championship fanden in Alcúdia (Mallorca) vom 02.-07.10.2023 statt.Zum Bericht der Männer
Ü40-Frauen: Weltmeisterinnen
Deutschland ist Ü34-Weltmeister bei den Volleyball-Seniorinnen! In der WM-Gruppenphase hatte sich unsere deutsche Ü40-Frauennationalmannschaft mit jeweils 2:0 Sätzen gegen Kroatien, die Czech Republic Veterans sowie in einem bis zuletzt auf Augenhöhe ausgetragen Match gegen die Ukraine durchgesetzt; das Halbfinale gegen die Tschechinnen wurde dann klar gewonnen. Das Endspiel in der Frauen-Altersklasse 34-47 geriet hingegen zu einer sehr engen Kiste, weil das spielerisch und angriffsstarke Team Croatia nach 13:25 verlorenem ersten Durchgang hart zurückfightete und mit 25:23 knapp zum Satzausgleich kam – der erste Satzverlust unserer Mannschaft im gesamten WM-Turnier. Auch im Tiebreak des Finales sah es zunächst nicht gut aus für die Deutschen, die bei Seitenwechsel noch 5:8 zurücklagen. Doch das von Renate Riek-Bauer gecoachte Team kämpfte sich zum 8:8-Einstand, übernahm dann erst ganz am Ende die Führung. Den Matchball zum 15:12 verwandelte Außenangreiferin Carola Schaefermeyer, die ein super Spiel machte, mit einem Sekt-oder-Selters-Angriffsschlag, den der Gegner nur noch ins Aus blocken konnte. Die überglückliche Trainerin lobte hinterher ihr Team, in dem sich Ex-A-Nationalspielerin Corina Ssuschke-Voigt als echte Führungsspielerin erwies, in höchsten Tönen: „Das war ein packendes Finale mit Volleyball auf hohem Niveau - eine echte Herausforderung, und wir haben sie mit einer super Teamleistung bewältigt.“ Selbst den verletzungsbedingten Ausfall von Zuspielerin Claudia Mürle habe die Mannschaft gut kompensiert, und alle eingewechselten Spielerinnen hätten das Team immer gepusht. „Alle haben den Titel Weltmeister verdient!“ Kristina Bognar, die andere Spielmacherin im Team Germany 40+, wurde zur besten Spielerin ihrer Altersklasse (MVP) gewählt.
Gefeiert wurde bis in die Nacht, gemeinsam mit den gleichfalls siegreichen Ü40-Männern. Noch Tage nach dieser stimmungsvollen Weltmeisterschaft, die erneut in Port d’Alcúdia auf Mallorca ausgetragen wurde, schwebten Spielerinnen und Trainerteam auf einer Endorphin-Wolke. „Ich habe so schöne Emotionen erlebt, wie noch nie in meinem Sportlerleben“, freute sich die frühere Bundesligaspielerin Kateryna Ligacheva aus Berlin. Es habe sich angefühlt wie früher, ergänzt die erfahrene Corina Ssuschke-Voigt . „Das hat extrem viel Spaß gebracht“. Ssuschke-Voigts gesamte Familie freute sich mit: „Nach 28 Jahren ist Corina das erste Mal Weltmeister geworden ist – ein tolles Erlebnis.“
Der erneute Erfolg bei der Seniorinnen-WM (die deutsche Ü40-Auswahl hatte bereits in den beiden Jahren zuvor Gold geholt und war als Titelverteidiger angetreten) kam dabei nicht von ungefähr. Gründlich wie keine andere Nation hatte Renate Riek-Bauer ihr sorgsam aus allen Landesteilen zusammengestelltes Team vorbereitet. Nach zwei bundesweiten Sichtungslehrgängen ging es im Juni in ein Trainingslager in Österreich und der Schweiz, im September gewann man ein internationales Vorbereitungsturnier in Polen. Alle Testspiele wurden siegreich bestritten; die Mannschaft ist seit 2021 ungeschlagen. Zu Riek-Bauers Team gehören mit Christina Benecke und Tanja Hart-Schneider zwei Assistenztrainerinnen sowie ein Athletik-Trainer (Mike Luner) und ein Physiotherapeut (Matthias Wild).
Bronze für die Ü60-Frauen
Die seit Juli 2023 neu zusammengesetzte deutsche Ü60 Damenauswahl wurde durch Abwesenheit weiterer Ü60+ Mannschaften beim IVVA Turnier auf Mallorca in die AK Ü48-Ü55 einsortiert und bekam bei ihrem allerersten Turnier Norwegen, Ukraine, Tschechien und Kanada als Gegner. Eine Herausforderung, die sehr gerne angenommen wurde.
Im ersten Spiel wurde die norwegische Auswahl mit 2:0 (25:20, 25:20) durch eine geschlossene Mannschaftsleistung besiegt. Die Freude war riesig, da der Sieg zwar verdient, aber doch in dieser Altersklasse überraschend war. Die nächsten Spiele gegen Kanada und Tschechien gingen verloren, wobei Tschechien ein Satz abgenommen werden konnte. Die Erkenntnis sehr gut mithalten zu können, beflügelte für weitere Spiele.
In dieser 5er-Gruppe spielte Jeder gegen Jeden und die vier bestplatzierten Teams bestritten die beiden Halbfinals. Durch den Sieg gegen Norwegen wurde der 4. Gruppenplatz und zur Überraschung das Halbfinale erreicht. Das Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Kanada ging (wie schon in der Vorrunde) mit 2:0 Sätzen verloren. Im Spiel um den 3. Platz wartete die Ukraine. Beflügelt durch die gesamte Woche fühlten wir uns sportlich gut vorbereitet für das kleine Finale. Obwohl es in der Vorrunde eine 2:0-Niederlage (25:21, 25:20) gegen die Ukraine war, gewannen wir den 1. Satz mit konzentriertem Spiel und den in der Woche gefestigeten Abläufen. Vor allem der stärker gewordene Aufschlag brachte einige freie Punkte. Den 2. Satz erkämpfte die Ukraine knapp für sich. Im 3. Satz gingen wir schnell mit 4:0 in Führung, danach spielten wir befreit auf und belohnten uns mit der Bronzemedaille, die mehr als unerwartet war. Kanada gewann das Endspiel und wurde verdient Weltmeister in der AK Ü48-Ü55.
Wir hoffen auf baldige Gegner in unserer Altersklasse Ü60+.
Zur Mannschaft gehören: Almut Kemperdick-Neumaier, Grit Dinges, Betina Schuch, Regina Gödde, Barbara Jobst,Gertrud Weidling,Anna Keshmiri-Wolf, Heike Hatje, Ute Fischer, Pia Hoppe, Tina Dauben. Es fehlten: Renate Riek-Bauer, Gudrun Burschik, Gaby Bongers, Kirstin Hartwig und Martina Becker (Trainerin)