VNL: DVV-Frauen verlieren nach großem Kampf gegen Brasilien

Gegen die in der VNL bisher ungeschlagenen Brasilianerinnen um Topstar Gabi (28 Punkte) lieferten die DVV-Frauen ein Spiel auf Augenhöhe. Mit einer starken Mannschaftsleistung gestalteten sie die ersten drei Sätze bis zum Schluss offen. Während in Durchgang eins und zwei die erfahrenen Brasilianerinnen in der Crunchtime die Nase vorn hatten, belohnten sich die Deutschen in Durchgang drei endlich für ihre gute Leistung gegen den Favoriten. Im vierten Satz schien das Spiel beim 15:22 bereits entschieden, doch die DVV-Frauen zeigten Moral und kämpften sich mit einer überragenden Aufholjagd zurück und schafften mit sieben Punkten in Folge den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Abstimmungsprobleme in der Annahme beim zweiten Matchball ließen dann allerdings die Brasilianerinnen über den Sieg jubeln.

„Wir wussten, dass Brasilien ein unglaublich starkes Team ist. Ist wir wollten alles geben, das haben wir und deshalb können wir stolz sein und hier mit erhobenem Kopf rausgehen“, sagte Camilla Weitzel nach der knappen Niederlage. Die Mittelblockerin zeigte einmal mehr ein überragende Leistung und war nach Lina Alsmeier (18 Punkte) die zweitbeste Punktesammlerin (16 Punkte, davon sieben Blocks und zwei Asse) im deutschen Team. Sie selbst haderte allerdings mit ihrem Angriffsspiel: „Ich habe keinen Rhythmus gefunden, aber es war heute eine starke Teamleistung, jeder hat seine Rolle gespielt, ich bin unglaublich stolz auf uns.“

Bereits am Freitagmittag wartet mit China der nächste Brocken auf das deutsche Team. „Wir können heute viel mitnehmen für morgen. Wir müssen einige Kleinigkeiten noch besser, um China zu schlagen“, so Camilla Weitzel.

Spielbericht

Alexander Waibl begann das Spiel mit der gleichen Starting-Six wie am Vortag gegen die Dominikanische Republik. So spielten Sarah Straube, Emila Weske, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Camilla Weitzel, Marie Schölzel und Anna Pogany von Beginn an. Brasilien ging direkt mit 3:0 in Führung doch mit zwei Blocks von Weitzel drehten die Deutschen direkt den Spielstand zum 5:4. Zunächst konnte sich kein Team mehr absetzen, dann packte der brasilianische Block zweimal zu (12:15). Die Deutschen kämpften um jeden Ball, konnten den Rückstand aber nicht mehr einholen. Den ersten Satzball wehrte Stigrot noch ab, dann nutzte Brasilien den zweiten.

Der zweite Durchgang begann wie der erste – mit einem 0:3-Rückstand, den die Brasilianerinnen weiter erhöhten (5:10). Doch die DVV-Frauen gaben sich nicht auf und schafften den Ausgleich zum 12:12. Wieder ging es ausgeglichen weiter, nach einem Ass von Weitzel stand es 20:20. Doch wieder waren es die Brasilianerinnen, die ihre Erfahrung ausspielten, während die Deutschen ihre Chancen nicht nutzen. Und so ging Brasilien mit dem zweiten Satzball mit 2:0 in Führung.

Alexander Waibl zeigte sich in der Satzpause zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Wir spielen wirklich gut, sind aggressiv. Aber wir spielen gegen ein Team auf absoluten Top-Niveau, da wird jeder kleine Fehler direkt bestraft. Wir waren nah dran, aber haben ein paar Chancen liegen gelassen. Es ist wichtig, dass wir jetzt positiv bleiben und einen guten Start im dritten Satz haben.“

Doch wie schon in den Sätzen zuvor lag sein Team direkt wieder mit 0:3 zurück und wieder kamen die DVV-Frauen mit vier Punkten in Folge direkt zurück. Mit zwei Blocks von Weitzel ging das deutsche Team mit 10:8 in Führung. Nun ging es hin und her, Brasilien schaffte den Ausgleich, Deutschland ging wieder in Führung, Brasilien glich erneut aus, Deutschland ging erneut in Führung (21:18). Und diesmal kamen die Weltranglistenzweiten nicht mehr heran. Stigrot sorgte mit zwei Punkten in Folge für den Satzanschluss.

Der vierte Durchgang begann ausgeglichen (8:8). Doch dann erzielten die deutschen Angriffe keine Wirkung mehr, während Brasilien den DVV-Frauen die Bälle ins Feld knallte (11:16). Waibl brachte Lena Kindermann für Emilia Weske. Bei den deutschen schlichen sich Annahmeprobleme an, hinzu kamen unglückliche Blockkontakte. Beim 15:22 schien der Satz und damit das Match bereits durch. Doch dann starteten die Deutschen eine unglaubliche Aufholjagd. Die eingewechselte Antonia Stautz servierte stark, Kindermann blockte zweimal, Alsmeier punktete im Angriff und plötzlich stand es 22:22. Erst dann konnte die überragende Gabi, die in der Schlussphase jeden Ball bekam, den deutschen Lauf durchbrechen. Sie war es allerdings auch, die den ersten Matchball vergab. Beim zweiten Matchball gab es allerdings Abstimmungsprobleme in der deutschen Annahme, sodass sich die DVV-Frauen nicht belohnen konnten und Brasilien den Sieg feierte.

Spielplan VNL Woche 3

Dienstag, 11. Juni: Deutschland vs. Dominikanische Republik 1:3 (24:26, 25:21, 21:25, 21:25)
Donnerstag, 13. Juni: Deutschland vs. Brasilien 1:3 (20:25, 22:25, 25:21, 24:26)
Freitag, 14. Juni, 14.30 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. China
Sonntag, 16. Juni, 7.30 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Thailand

Den kompletten Spielplan gibt's hier.

Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.

14er-Kader VNL Woche 3

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