Vom 2. bis 16. November erlebten die junge Sportler*innen und Vereinsverantworliche aus Kiel, Neubrandenburg, Erfurt, Würzburg, Tübingen und Stuttgart den Zauber Tansanias. Spielten (Beach-)Volleyball auf staubigen Plätzen und an feinen Sandstränden. Sahen reparaturbedürftige Netze, niemals Netzantennen, fröhliche Gesichter, wenig Bälle und großartige Athlet*innen. Unsere Sportarten sind in Tansania genauso Randsportarten wie in Deutschland, aber die Leidenschaft der Spieler*innen und Verantwortlichen ist die selbe. Eine gute emotionale Grundlage für Partnerschaften.
Das inhaltliche Ziel der Reise bedingte auch die Kontaktaufnahme mit lokalen Behörden und Ämtern, um gemeinsam mit den lokalen Organisationen für nachhaltige Unterstützung zu werben. Es mussten Partnerschaftsvereinbarungen ausgearbeitet und abgestimmt werden, aber vor allem Eindrücke gesammelt werden. Wie sind die Voraussetzungen für Beach-Volleyball und Volleyball in Tansania? Welche Prioritäten setzen die tansanischen Volleyball-Organisationen bei der Weiterentwicklung? Wie können vor Ort Netzwerke zwischen Schulen, Clubs und Verwaltungsbehörden geformt werden?
Nebenbei spielte die Gruppe Beach-Volleyballturniere, besuchte Schulen und leitete dort Trainingseinheiten, stand stundenlang in der rush-hour, kriegte Sonnenbrand, informierte sich über den Sklavenhandel und die deutsche Kolonialherrschaft, besuchte einen Nationalpark, um Elefanten und Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und badete im Indischen Ozean. An vielen Orten wurden gebrauchte Netze und Bälle an Verantwortliche übergeben/verschenkt, die aus der Sammlung der DVJ im Vorjahr zur Verfügung standen. Das Material löst keine strukturellen Probleme, ist aber ein Zeichen der Unterstützung und hilft mindestens kurzfristig die Standorte auszurüsten. Im Vergleich zu Deutschland (statistischer Durchschnittswert an Vermögen pro Person: 256.985 US$) ist Tansania arm (statistischer Durchschnittswert an Vermögen pro Person: 4.260 US$), Sportclubs haben keine Einnahmen aus Beiträgen und alle Trainer*innen arbeiten kostenlos.
Das Resultat der Aktivitäten sind zwei starke neue Partnerschaften zwischen Volleyball-Organisationen aus Kiel/Moshi (Landkreis) und Tübingen/Moshi. Vielversprechende Vorgespräche führten Vertreter*innen aus Würzburg und Mwanza. Bei der offiziellen Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge bekundeten auch die rgeionalen Volleyballverbände aus Tanga und Sansibar ihr Interesse an Partnerorganisationen aus Eckernförde und Potsdam. Auch abseits der bestehenden Städtepartnerschaften soll das Netzwerk wachsen. Eine Fortsetzung des Projekts in 2025 ist in Vorbereitung. Aktuelle Informationen auf Instagram bei @volleyball_tz_ger. Interessierte Vereine und junge (Beach-)Volleyballer*innen melden sich unter international@dvj.de
Im Auftrag der DVJ organisierte "Sand für Alle" gemeinsam mit seinem Partner "Faru Sports Foundation" und mit Fördermitteln der Deutschen Sportjugend das Projekt "Mit dem globalen Süden".
Vielen Dank an den Deutschen Volleyball-Verband für die Bereitstellung von ehemaligen Nationaltrikots und gebrauchtem Sportmaterial für die besuchten Schulen und Clubs. Vielen Dank an Jackson Mmari für die Unterstützung bei der Betreuung der Reisegruppe.