Lukas Kampa ist neuer Athletensprecher des DVV
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Mit seiner umfassenden Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene bringt Lukas Kampa beste Voraussetzungen mit, um die Interessen aller Athlet*innen aus Halle und Sand zu vertreten. Der Zuspieler prägte über viele Jahre das Spiel der Nationalmannschaft und lief insgesamt 242-mal für Deutschland auf. Mit den DVV-Männern feierte er 2014 WM-Bronze, gewann 2015 die Europaspiele und wurde 2017 Vize-Europameister.
Bei den Olympischen Spielen 2012 wurde er mit dem deutschen Team Fünfter. Im vergangenen Jahr in Paris scheiterten die DVV-Männer im Viertelfinale knapp am späteren Olympiasieger Frankreich. Anschließend beendete Lukas Kampa seine Karriere in der Nationalmannschaft, auf Klubebene spielt er aber weiterhin mit Trefl Gdansk in der polnischen Plus Liga.
Die Athletikkommission wählte den viermaligen Volleyballer des Jahres nun als neuen Athletensprecher. Damit ist er auch Mitglied des Präsidiums des Deutschen Volleyball-Verbandes.
DVV-Präsident Markus Dieckmann freut sich auf die Zusammenarbeit: „Lukas Kampa ist eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Volleyball. Mit seiner Erfahrung und seinem Engagement wird er eine starke Stimme für die Athletinnen und Athleten sein. Ich danke Maren Fromm für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren. Sie hat sich mit großem Einsatz für die Interessen der Spieler*innen eingesetzt und hinterlässt ein gut strukturiertes Fundament für ihren Nachfolger.“
Im Interview spricht Lukas Kampa über seine Beweggründe, das Amt zu übernehmen und seine anstehenden Aufgaben.
Herr Kampa, was hat Sie dazu bewogen, sich zur Wahl zu stellen?
Lukas Kampa: Zum einen fand ich es immer gut, wenn sich ehemalige Spieler nach ihrer aktiven Zeit engagiert haben. Leute wie Max Günthör oder jetzt Maren Fromm haben Verantwortung übernommen und ihre unmittelbare Nähe zur Mannschaft genutzt, um deren Interessen zu vertreten. Das hat mich beeindruckt. Deshalb war es für mich klar, dass ich ein solches Amt übernehmen möchte, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Und was noch?
Lukas Kampa: Zum anderen möchte ich dem Sport erhalten bleiben und meine jahrelange Erfahrung und meine Verbindung zum Verband weiterhin nutzen. Es reizt mich, Dinge zu bewegen und auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, um zu verstehen, wie das Verbandsleben ‚auf der anderen Seite‘ aussieht.
Was genau ist ein Athletensprecher und welche Aufgaben hat er?
Lukas Kampa: Die Hauptaufgabe eines Athletensprechers ist es, die Anliegen, Probleme und Wünsche der Athletinnen und Athleten im Hallen- und Beachvolleyball zu sammeln, zu bündeln und dem Verband zu präsentieren und zu vermitteln. Gleichzeitig ist es wichtig, die Antworten des Verbandes ebenso gebündelt an die Teams und Spieler*innen zurückzugeben, um den Dialog auf einer strukturierten Ebene zu halten. Damit wird verhindert, dass Anliegen auf verschiedenen Kanälen verstreut werden und jeder einen zentralen Ansprechpartner hat.
Darüber hinaus hat der Athletensprecher auch ein Stimmrecht in Athleten Deutschland und vertritt dort die Interessen der Spieler*innen. So kann ich im sportpolitischen Bereich aktiv an Veränderungen mitwirken und die Belange des Volleyballsports vertreten.
Wo möchtest du dich einbringen und was möchtest du bewegen?
Lukas Kampa: Ich denke, dass es einige große Themenfelder gibt, die wichtig sind: Versicherungsschutz, finanzielle Absicherung, aber auch die allgemeine Wertschätzung des Leistungssports in Deutschland. Ein weiteres wichtiges Feld ist die duale Karriere, also die Möglichkeiten für Athleten, Sport und Ausbildung oder Beruf miteinander zu verbinden. Ebenso geht es darum, Perspektiven für die Zeit nach der aktiven Karriere zu schaffen. Hier möchte ich weiter Druck machen und mich für positive Entwicklungen einsetzen. Im Beachvolleyball werde ich mich intensiver informieren müssen und viele Gespräche führen. Ich freue mich darauf, tiefer in diese Themen einzutauchen und herauszufinden, wo genau der Schuh drückt.
Was sind aktuell die wichtigsten Anliegen?
Lukas Kampa: Die bereits genannten Themen wie Versicherungsschutz, finanzielle Absicherung und der gesellschaftliche Stellenwert des Leistungssports sind zentrale Anliegen. Darüber hinaus gibt es sicher auch kleinere, aber akute Themen, die intern besprochen werden müssen.
Mir ist es wichtig, die Arbeit meiner Vorgänger fortzusetzen. Besonders Maren Fromm als direkte Vorgängerin hat große Arbeit geleistet. Sie war extrem engagiert, präsent und immer erreichbar. Sie hat sich sofort und mit Nachdruck um Themen gekümmert. Dafür möchte ich ihr herzlich danken. Diesen Einsatz möchte ich fortführen, für alle gleichermaßen da sein und als sichtbarer und präsenter Ansprechpartner fungieren.