Deutsche Doppelführung: Ehlers/Wickler und Müller/Tillmann sind Weltranglisten-Erste

Ehlers/Wickler führen das Ranking mit 6.680 Punkten vor den zuvor Erstplatzierten Ahman/Hellvig (6560) an. „Das freut mich natürlich, aber ehrlich gesagt bin ich auch ein bisschen überrascht“, sagt Nils Ehlers. Denn das deutsche Duo schaffte den Sprung an die Spitze noch vor dem Saisonstart. Hintergrund ist, dass in der Weltrangliste die besten acht Turnierergebnisse aus den letzten 365 Tagen berücksichtigt werden. Das Elite16 in Doha im März 2024 flog nun aus der Wertung, sodass die damaligen Silbermedaillengewinner Ahman/Hellvig ordentlich Punkte verloren. Diesen Verlust konnten sie aufgrund ihrer geringen Turnierteilnahmen nicht ausgleichen, aktuell stehen sie auch nur mit sechs Turnieren in der Wertung.
Das Deutsche Duo profitiert hingegen von ihren konstant guten Leistungen im vergangenen Jahr. Zwar flog auch bei Ehlers/Wickler das Elite16 in Doha aus der Wertung, dafür ist nun aber das Elite16 in Hamburg als achtes Ergebnis berücksichtigt, sodass sie an den schwedischen Olympiasiegern vorbeizogen. „Das ist der Lohn für unsere harte Arbeit und zeigt, dass wir es in den letzten Jahren geschafft haben, konstant bei den Turnieren abzuliefern“, freut sich Nils Ehlers. Druck verspürt der Silbermedaillengewinner von Paris jedoch nicht: „Ich glaube, alle anderen Teams sehen uns so oder so als eines der Top-Teams – egal auf welchem Weltranglistenplatz wir stehen.“
Im Frauenranking stehen Svenja Müller und Cinja Tillmann mit 6.440 Punkten an erster Stelle. Auch hier fiel die Streichung des Elite16 in Doha ins Gewicht. Die Turniersiegerinnen und ehemaligen Weltranglistenersten Barbara/Carol verloren 1200 Punkte, während das deutsche Duo keinen Verlust verzeichnete, da sie das Turnier ausgelassen hatten. Müller/Tillmann erklommen somit erstmals in ihrer Karriere die Pole Position.
„Wir freuen uns natürlich sehr, das ist ein cooles Gefühl“, sagt Svenja Müller, die „durch Zufall“ von der frohen Kunde erfahren hatte. Schließlich werfe man nicht jede Woche einen Blick auf das Ranking. Für die 24-Jährige ist es „eine Bestätigung, dass wir letzte Saison sehr gut und konstant auf hohem Niveau gespielt haben“.
Ehlers/Wickler und Müller/Tillmann reihen sich damit in eine elitäre Liste ein. Bisher standen nur die deutschen Duos Brink/Reckermann, Goller/Ludwig, Ludwig/Walkenhorst und Laboureur/Sude an der Spitze der Weltrangliste. „Das ist eine sehr schöne Momentaufnahme, die zeigt, dass beide Teams zur absoluten Weltspitze gehören“, sagt Christoph Dieckmann, Chef-Bundestrainer Beach-Volleyball im DVV. „Auch wenn dieser Platz sicher nicht einfach langfristig zu halten ist, wäre es schön, wenn wir uns mittelfristig möglichst oft möglichst nahe an diesem Ranglistenplatz wiederfinden.“