DVV-Männer: Ralph Bergmann beendet Karriere
Nach den Olympischen Spielen in Peking hatte Ralph Bergmann bereits angekündigt, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden, nun erklärte der 39-Jährige seinen Rücktritt vom Leistungssport.
Ralph Bergmann sagte: „Es hat jetzt einfach gereicht, es war ein inneres Gefühl, das hoch gekommen ist. Ich habe mit der Teilnahme an Europa-, Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen viele Ziele erreicht, und dann verschieben sich in meinem Alter auch die Prioritäten. Zudem ist die Vorstellung, sich weiterhin zu quälen, nicht sehr einfach. Ich möchte die Zeit nicht missen, sie war sehr abwechslungsreich mit Höhen und Tiefen. Es war sehr prägend für mich.“
Hinter Bergmann liegt eine bemerkenswerte Karriere als Vereins- und Nationalspieler: Über 15 Jahre lang spielte der 2,06 Meter große Mittelblocker in der Männer-Nationalmannschaft (sein Debüt feierte er 1992 gegen Kuba: „Ich habe den Matchball gemacht“) und erlebte u.a. sechs Europameisterschaften (1993, 1995, 1997, 2001, 2003, 2007) und eine Weltmeisterschaft (2006) mit. Der Höhepunkt war jedoch die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in Peking – das Gruppenspiel gegen Weltmeister Brasilien war sein 225. Länderspiel und zugleich sein letzter Auftritt als Volleyballer. Ein würdiger Abschluss.
Auf Vereinsseite entwickelte sich Bergmann zum „Globetrotter“ unter den deutschen Spielern, so war er in sieben verschiedenen Ländern und insgesamt zwölf Profi-Vereinen tätig. Nationale Meisterschaften errang er in Deutschland (2x), Frankreich und Österreich zudem einen Pokalsieg mit Moers.
Foto FIVB: So kannten ihn die Volleyball-Fans - emotional und positiv aggressiv: Ralph Bergmann bei den Olympischen Spielen.
Dabei hatte es so ausgesehen, dass der heutige zweifache Familienvater vorzeitig seine Karriere beenden müsste: Ein Schlaganfall führte 1992 zu einer kurzzeitigen, halbseitigen Lähmung des gesamten Körpers.
Bergmann kann sich vorstellen, in den Trainerberuf zu wechseln und fängt mit einem Engagement beim Regionalligisten VfL Lintorf an. „Das ist ein guter Test für mich, um zu sehen, ob es das Richtige für mich ist.“