Volleyball-Landesverband Württemberg: Helmut Zirk erhält "Trainerpreis Baden-Württemberg"
Wenn Sportler Erfolge feiern, bleiben die Trainer oft im Hintergrund. Nicht so bei der Verleihung des „Trainerpreises Baden-Württemberg“ des Landessportverbandes Baden-Württemberg am Dienstag. Einer der sechs im Stuttgarter Theaterhaus ausgezeichneten Trainer Baden-Württembergs ist Helmut Zirk, der damit für seine Verdienste im VfB Friedrichshafen und im Volleyball-Landesverband Württemberg geehrt worden ist.
„Volleyball ohne Helmut in Friedrichshafen kann ich mir nicht vorstellen und all die Erfahrungen, die ich in den vielen Jahren mit ihm erleben durfte, werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen.“ zitierte Heike Drechsler in ihrer Laudatio Max Günthör, Mittelblocker bei Generali Haching, aktueller Nationalspieler und einer der Zöglinge von Helmut Zirk.
Seit 1977 ist der 61-Jährige Helmut Zirk mit dem VfB Friedrichshafen verbunden und widmet sich besonders der Jugendarbeit. „Ohne ihn wäre die Nachwuchsarbeit des VfB Friedrichshafen längst nicht das, was sie heute ist“, lobte Heike Drechsler den verdienten Trainer. Wenn Not am Mann war, wie in der Spielzeit 1990/91 und von 1992 bis 1995, sprang Zirk als Trainer des Bundesligateams ein.
Bundesligaspieler wie Rüdiger Bauer, Norbert Kunstek und die Brüder Max und Urs Günthör sind von Helmut Zirk gesichtet und trainiert worden. Alles ehrenamtlich, denn im Hauptberuf war er Sportlehrer an der Häfler Ludwig-Dürr-Schule. Apropos Sichtung. „Helmut sichtet die Talente schon im Kinderwagen“, scherzt VfB-Weggefährte Helmut Goller gern über die erfolgreichen Methoden seines Namensvetters. Helmut Zirk feierte mit der männlichen Volleyballjugend mehrere Deutsche Meistertitel und eine Vielzahl weiterer Topplatzierungen. Seit 1987 engagierte sich Zirk auch im Volleyball-Landesverband (VLW). Bei den Bundespokalturnieren, dem sportlichen Vergleich der Landesverbände, hat er mit seinen VLW-Auswahlmannschaften von 1996 bis 2009 viermal Platz eins, fünfmal Platz zwei und viermal Platz drei belegt.
Im Sommer 2009 schlug das Schicksal zu: Helmut Zirk erlitt einen Schlaganfall. Deshalb konnte er erstmals beim Bundespokal im Oktober 2009 „seine Jungs“ nicht durch das Turnier führen. Das Nachwuchsteam hatte sich dennoch oder gerade deshalb viel vorgenommen und schenkte ihrem abwesenden Trainer den Sieg.
Für Helmut Zirk und seine Familie hat sich seitdem viel verändert, den Volleyballvirus hat er jedoch weiterhin im Blut. „Volleyball hat mir im Leben sehr viel gegeben und ist auch heute noch meine große Leidenschaft“, sagte Zirk bei der Preisverleihung im Gespräch mit Moderator Michael Antwerpes.
Mit großem Ehrgeiz und Durchhaltevermögen hat er sich in die Halle zurückgekämpft. Mittlerweile gehört er zum Trainergespann der Oberliga-Damenmannschaft und hilft im Jugendbereich, wo Not am Mann ist. Sowohl beim VfB als auch beim VLW ist der Rat des Volleyballkenners weiterhin gefragt.
Mit dem „Trainerpreis Baden-Württemberg“ ist der beispiellose Einsatz Zirks über Jahrzehnte hinweg gewürdigt worden.
Der Trainerpreis
Aus 56 Bewerbungen aus über 25 verschiedenen Sportarten haben die Juroren in sechs verschiedenen Kategorien die besten Trainerinnen und Trainer aus Baden-Württemberg bestimmt. Insgesamt sind sechs Preise in den Kategorien „Nachwuchstrainer des Jahres“, „Trainerin des Jahres“, „Trainer des Jahres“, „Preis der Barmer GEK“, „Sonderpreis der Ministerin“ und „Ehrenpreis für das Lebenswerk“ vergeben worden.
Die Jury setzte sich zusammen aus Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer, Bertram Stoll und Helga Holz vom Kultusministerium Baden-Württemberg, Harald Müller, Landesgeschäftsführer Barmer GEK, Heike Drechsler, Olympiasiegerin Weitsprung 1992 und 2000 sowie Mitarbeiterin der Barmer GEK, Michael Antwerpes, Sportchef des Südwestrundfunks, Prof. Dr. Helmut Digel, Universität Tübingen, Sönke Geil, Sportdirektor Tischtennis Baden-Württemberg e. V. sowie Jörg Schwenk, LSV-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Landesausschusses zur Förderung des Leistungssports im LSV.
(VfB Friedrichshafen)