Männer-WM: Der „europäische“ Asiate – China überzeugt Vital Heynen
Zwei Tage hatten die DVV-Männer und alle anderen noch im Turnier verbliebenen Teams Pause, am 10. September geht die Männer-WM in Polen in ihre zweite Phase. Dann kommt es in Kattowitz (20.15 Uhr, live bei www.sportdeutschland.tv) u.a. zum Duell zwischen Deutschland und China.
Die Chinesen qualifizierten sich mit 3:1-Vorrundensiegen gegen Mexiko und Ägypten souverän für die zweite Runde, sind dort aber ebenso aussichtslos hinten. Denn gegen Russland, Bulgarien und Kanada setzte es jeweils 0:3-Niederlagen, sodass China vor dem ersten Ball in der zweiten Runde 0 Punkte und 0:9-Sätze aufweist. Bundestrainer Vital Heynen hat dennoch eine gute Meinung von China: „China ist die asiatische Mannschaft, die auf den ersten Blick am meisten europäisch spielt. Gut organisiert, gute Angreifer, der Diagonalangreifer Zhi Yuan ist sehr gut.“ Zumal die Chinesen gegen Bulgarien und Kanada insgesamt vier Sätze mit nur zwei Zählern verloren. Deshalb sagt auch Chinas Trainer Xie Guochen: “Uns hat am Ende der Sätze Selbstvertrauen gefehlt, wir müssen in diesen entscheidenden Momenten einfach besser agieren. Das ist psychisch und in der Unerfahrenheit begründet, weil meine Spieler technisch und physisch gut vorbereitet sind.”
Chinas Männer hinken ihren Frauen in Sachen internationalen Erfolgen weit hinterher, der Weltranglisten-19. ist von Medaillengewinnen auf internationaler Ebene weit entfernt. Und auch auf dem asiatischen Kontinent liegt der letzte Sieg lange zurück: 1997 gewann China letztmals die Asienmeisterschaften. Immerhin glückte 2011 der Finaleinzug und 2013 Platz drei (beide Male siegte der Iran). Deswegen sagt Heynen auch ganz klar: „Wenn wir höhere Ziele haben, gibt es nur eine Möglichkeit: Wir müssen China schlagen, sie sind der Vierte aus der anderen Gruppe, der muss geschlagen werden.“
Dementsprechend intensiv läuft die Vorbereitung, wurden Videos noch und nöcher analysiert und Gegenmaßnahmen vorbereitet. Und wenn dann das Ergebnis identisch mit dem aus der Partie gegen Korea ist (3:0), dann ist auch egal, ob die Chinesen europäischer spielen.
Chinas Weg in die zweite Runde
- 3:1. EGY
- 3:1 MEX
- 0:3 BUL
- 0:3 RUS
- 0:3 CAN
Die größten Erfolge Chinas
Olympische Spiele: 5. Platz 2008, 8. 1984
Weltmeisterschaften: 7. Platz 1978 + 1982, 9. Platz 1956 + 1962 + 1966
Asienmeisterschaften: 1. Platz 1979 + 1997, 2. Platz 1983 + 1987 + 1995 + 2003 + 2005 + 2011, 3. Platz 1975 + 1989 + 1991 + 2013
World League: 6. Platz 1996, 7. Platz 1993 + 2008
Der letzte Vergleich aus deutscher Sicht
11.5.2008 Vier-Nationen-Turnier in Leipzig: GER - CHN 3:1 (33-31, 26-28, 25-22, 25-19)
Gesamtbilanz Deutschland – China
62 Spiele - 16 Siege - 46 Niederlagen
Pool F in Kattowitz und Breslau: BRA (B1), GER (B2), FIN (B3), CUB (B4), RUS (C1), CAN (C2), BUL (C3), CHN (C4) >>> BRA & GER spielt immer in Kattowitz, FIN & CUB immer in Breslau
10.09.: BRA – BUL & FIN – RUS (16.30) / GER – CHN & CUB – CAN (20.15)
11.09.: BRA – CHN & FIN – CAN (16.30) / GER – BUL & CUB – RUS (20.15)
13.09.: BRA – CAN & FIN – CHN (16.30) / GER – RUS & CUB – BUL (20.15)
14.09.: BRA – RUS & FIN – BUL (16.30) / GER – CAN & CUB – CHN (20.15)
Tabelle Gruppe F
1. BRA – 9 Punkte – 3:0-Siege – 9:1-Sätze – 3 Spiele
2. RUS – 8 Punkte – 3:0-Siege – 9:2-Sätze – 3 Spiele
3. GER – 6 Punkte – 2:1-Siege – 6:4-Sätze – 3 Spiele
4. CAN – 5 Punkte – 2:1-Siege – 6:5-Sätze – 3 Spiele
5. BUL – 5 Punkte – 1:2-Siege – 7:6-Sätze – 3 Spiele
6. FIN – 2 Punkte – 1:2-Siege – 4:8-Sätze – 3 Spiele
7. CUB – 1 Punkt – 0:3-Siege – 3:9-Sätze – 3 Spiele
8. CHN – 0 Punkte – 0:3-Siege – 0:9-Sätze – 3 Spiele