Lehrausschuss: 44. A-Trainer-Lehrgang startete in Köln
Der 1. Teil des diesjährigen A-Trainer-Lehrgangs des Deutschen Volleyball-Verbands fand unter der Leitung von Dr. Jimmy Czimek vom 3. bis 12. Juli in Köln statt. Bei Temperaturen bis zu 39 Grad kamen die Teilnehmer nicht nur aufgrund des Wetters ins Schwitzen, sondern beim Unterricht bis tief in die Nacht absolvierte die kommende Trainer-Generation ein großes Arbeitspensum.
Für den volleyballspezifischen Teil konnte Dr. Jimmy Czimek, der den Hauptteil als Chefausbilder selber unterrichtete, mit dem Männer-Bundestrainer Vital Heynen einen ganz besonderen Referenten verpflichten. Heynen vermittelte den Teilnehmern nicht nur seine persönliche Volleyball-Philosophie, sondern präsentierte auch Aufschlag-/Annahmestrategien am Beispiel der „Goldspiele“ in Baku. „Es ist schon toll, dass Vital sich bei seiner Vielzahl an Terminen die Zeit für die Ausbildung der kommenden Trainer-Generation nimmt“, freute sich Czimek über das Engagement des Männer-Nationaltrainers.
WVV-Landestrainer Peter Pourie dozierte über Nachwuchsleistungssport und der letztjährige Co-Trainer des Champions League-Teilnehmers Voléro Zürich, Jan Lindenmair, dozierte den Bereich Periodisierung sowie Strategien im obersten Bereich der Frauen. Zudem stattete der Manager des amtierenden Deutschen Meisters und Pokalsiegers VfB Friedrichshafen, Stefan Mau, dem Lehrgang einen Besuch ab und referierte über Nachwuchsförderung am konkreten Beispiel des VfB Friedrichshafens.
Im Bereich Psychologie konnte Dr. Jimmy Czimek mit Andrea Klusendick für diesen Lehrgang eine Frau aus der Praxis verpflichten. Unter Giovanni Guidetti betreute sie jahrelang die Frauen-Nationalmannschaft im psychologischen Bereich und konnte so den Teilnehmern zahlreiche konkrete Empfehlungen für ihre eigene Trainingssituation geben. Berthold Kremer deckte den Bereich der Trainingswissenschaft ab und Beach-Bundestrainer Jörg Ahmann vermittelte Beach-Volleyball auf höchstem Niveau in Theorie und Praxis. Nicht zuletzt schaffte es Martin Zawieja mit seiner lockeren Art, den Trainern Einblicke in das Langhanteltraining zu geben, so dass die Teilnehmer einen interessanten und abwechslungsreichen Lehrgang erlebten.
Konkrete Trainingsbeobachtungen und -analysen fanden selbstverständlich auch in diesem Jahr statt. Insgesamt drei Trainingseinheiten planten die Teilnehmer, von denen ein Trainer unmittelbar vor Trainingsbeginn als „temporärer Cheftrainer“ des Ausbildungsteams der Deutschen Sporthochschule Köln, dem Zweitligisten DSHS SnowTrex Köln, ausgelost wurde. In den Nachbesprechungen der Trainingseinheiten analysierten die Teilnehmer spezifische Trainingsparameter wie z.B. die Belastungsgestaltung. Czimek war beeindruckt von dem Arbeitsfleiß der Trainer, die oft bis weit nach Mitternacht im Seminarraum diskutierten. „Auch wenn es natürlich für den ausgelosten Trainer ein Höchstmaß an Stress bedeutet, so eine Chance auf die Analyse des eigenen Trainings von 26 qualifizierten Augenpaaren bekommt man im Leben nicht mehr wieder“, resümierte der Ausbildungsleiter.
An der diesjährigen Ausbildung nahmen u.a. mit Marvin Polte, Itamar Stein, Thiago Welter und dem MVP der vergangenen Saison der 1. Bundesliga der Männer, Manuel Rieke, auch sehr erfahrene aktuelle und ehemalige Erstliga-Spieler teil, die den Lehrgang mit ihren Praxis-Erfahrungen bereicherten. Nun müssen die A-Trainer-Aspiranten in den kommenden Monaten ihre Hausarbeit anfertigen und für die schriftliche Prüfung lernen, die im zweiten Teil der Ausbildung Ende Februar im Rahmen des Pokalfinals in der Nähe von Mannheim stattfindet.