BR Volleys sind Pokalsieger 2023
Die BR Volleys jubeln über DVV-Pokalsieg Nummer sechs. (Foto: Justus Stegemann) Die BERLIN RECYCLING Volleys haben 3:1 (22:25, 25:17, 25:15, 25:18) gegen die SWD powervolleys Düren gewonnen und sich damit zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte zum DVV-Pokalsieger gekrönt. Bei der Neuauflage des Pokalmatches von 2020 lieferten sich beide Teams ein umkämpftes und hochklassiges Match vor 9.175 Fans in der SAP Arena in Mannheim. Überragender Akteur war Zuspieler Johannes Tille in seinem ersten Pokalfinale. Immer wieder setzte er seine Angreifer, allen voran die Mittelblocker Anton Brehme und Nehemiah Mote sowie Diagonalangreifer Marek Šotola, gekonnt in Szene.Der erste Aufschlag des Endspiels wurde von Tille serviert. Die Berliner starteten insgesamt besser ins Spiel und Brehme drückte der Partie von Beginn an seinen Stempel auf. Dürens Headcoach Rafał Murczkiewicz nahm früh seine erste Auszeit bei 2:6, anschießend kam seine Mannschaft immer besser ins Spiel und verringerte den Abstand Punkt für Punkt. Bei 8:8 gelang der Mannschaft aus NRW erstmals der Ausgleich durch einen Doppelblock gegen Berlins Šotola. Durch ein Aufschlagass von Sebastián Gevert zum 10:9 übernahm Düren, unterstützt von mehr als 1.000 mitgereisten Fans, erstmals die Führung und gab diese bis zum Ende des Satzes auch nicht mehr ab. Bei 24:21 hatte das Team den ersten Satzball. Diesen wehrte Berlin noch ab, doch ein Aufschlagfehler von Ruben Schott sicherte Düren den Satzgewinn.
In Satz zwei kommt Berlin immer besser ins Spiel
Satz zwei war zunächst ein Spiegelbild des ersten Satz – erneut gelang Berlin der bessere Start. Dürens Trainer reagierte früh und nahm bei 0:4 seine erste Auszeit. Der erste Punkt aus Dürener Sicht gelang mit dem 1:5 durch Gevert. Insbesondere durch das erfolgreiche Zusammenspiel von Marcin Ernastowicz und Tomáš Kocian behielt Düren den Anschluss, doch letztendlich spielte Berlin seine ganz Klasse aus und sicherte sich den zweiten Satz 25:17.
Berlin klar überlegen in Satz drei
In Satz drei gab es auf Berliner Seite eine kurze Schrecksekunde, als Libero Satoshi Tsuiki nach einer spektakulären Abwehr verletzt liegen blieb. Doch nach einer kurzen Behandlung konnte er unter Applaus der Fans aufstehen und weiterspielen. Dürens Coach brachte nach und nach neue Spieler von der Bank, aber auch diese konnten den deutlichen Satzverlust nicht verhindern. Berlins Cody Kessel verwandelte frisch eingewechselt den ersten Satzball zum 25:15 für Berlin.
Šotola macht den Deckel drauf
Der vierte Satz begann, wie der dritte endete: Berlin setzte sich dank eines überragenden Zusammenspiels zwischen Šotola und Tille früh ab. Zwischenzeitlich kam das Team aus Nordrhein-Westfahlen noch einmal ran, aber ein gefühlvoller Angriff von Außenangreifer Timothée Carle brachte die Vorentscheidung zum 23:17, bevor Šotola das Spiel mit einem Ass beendete.
Stimmen zum Spiel:
Ruben Schott (Außenangreifer BERLIN RECYCLING Volleys): „Wir haben im ersten Satz zu viele Aufschlagfehler gemacht. Das ist uns dann ab dem zweiten Satz besser gelungen und wir haben Düren zu schwierigen Zuspielen gezwungen. Das hat es uns dann einfacher gemacht. Johannes Tille war mega gut. Man denkt, dass er schon viel älter ist, als es der Fall ist. Ich habe großes Vertrauen in ihn. Er ist sehr selbstbewusst und ein lockerer Spielertyp. Die Stimmung war mega nice. Es hat Spaß gemacht, in so einer großen Halle mit so einer Stimmung zu spielen. Man kommt sich besonderer vor, als wenn man normal Liga spielt.“
Anton Brehme (Mittelblocker BERLIN RECYCLING Volleys): „Wir waren emotional drauf heute, das hat man im ersten Satz gesehen und dann haben wir uns zurückgekämpft und das war vor dieser Kulisse ein tolles Ereignis. Wir hatten ein extrem gutes Sideout heute und deswegen lief es ganz gut. Wir haben damit gerechnet, dass es schwer wird. Düren war gut drauf zuletzt. Wir haben heute den besseren Tag erwischt. Wir haben es in den letzten Jahren immer schwer gehabt und deswegen war es für alle, die zu den BR Volleys gehören, ein extrem wichtiger Titel.“
Cédric Enard (Trainer BERLIN RECYCLING Volleys): „Wir haben im ersten Satz so viele Fehler gemacht, dass ich fest daran geglaubt habe, das Spiel noch zu drehen, wenn wir diese abstellen. Das ist uns gelungen. Wir mussten erst den Druck abschütteln. Ich bin stolz auf dieses junge Team, wie es diese Situation gemeistert hat. Ich bin einfach stolz auf das Team. Das war ein großer Schritt in der Entwicklung der Mannschaft. Nehemiah Mote war einer der überragenden Akteure heute, aber alle haben ihren Job gemacht. Jetzt darf gefeiert werden!"
Tomáš Kocian-Falkenbach (Zuspieler SWD powervolleys Düren): „Es ist schwierig. Wir haben uns viel vorgenommen, das hat man im ersten Satz auch gesehen. Wir wussten, dass Berlin mehr Druck hat. Aber dann kommt Berlin ins Spiel und dann wurde es schwer für uns.“
Michael Andrei (Kapitän SWD powervolleys Düren ): „Wir waren diesmal näher dran als vor drei Jahren. Ich sehe das als Prozess. Einige müssen lernen, mit dem Druck des Gegners und dem Druck der Situation umzugehen. Jetzt gilt es, weiter zu arbeiten. Auch wenn es am Ende weh tut, den Titel schon wieder zu verpassen, tut es auch wirklich gut, diese Unterstützung zu sehen.“
Rafał Murczkiewicz (Trainer SWD powervolleys Düren): „Unsere Abwehr war heute speziell im ersten Satz fantastisch und wir haben sehr gut aufgeschlagen. Aber eigentlich war Berlin da schon besser und hat nur zu viele Fehler gemacht. Als sie dann im Aufschlag zugelegt und effizienter umgeschaltet haben, wurde es endgültig schwer für uns. Gegen Teams wie Berlin müssen wirklich alle Führungsspieler mental und physisch voll präsent sein, das haben wir heute nicht geschafft. Wir sind sehr traurig, weil wir hier mit großer Hoffnung angetreten sind. Jetzt müssen wir hart arbeiten, um in den Playoffs wieder zu zeigen, dass es nicht einfach ist, gegen uns zu gewinnen."