Olympia-Quali: DVV-Männer feiern Sieg gegen Kuba
(Foto: volleyballworld) Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat beim Olympia-Qualifikationsturnier in Rio de Janeiro einen beeindruckenden Sieg gegen Kuba gefeiert. Das Team von Bundestrainer Michal Winiarski setzte sich nach verlorenem erstem Satz letztlich deutlich mit 3:1 (21:25, 25:14, 25:22, 25:15) durch.Es war eine souveräne Vorstellung, die die deutschen Männer im zweiten Spiel in Brasilien zeigten. Zwar erwischten sie keinen guten Start und mussten den erste Satz gegen den Weltranglisten Zwölften – Deutschland ist 15. – recht deutlich abgeben, doch danach übernahmen sie die Kontrolle und ließen Kuba zu keinem Zeitpunkt mehr zurückkommen. Bester Scorer war mit Abstand Georg Grozer, der alleine 24 Punkte erzielte.
„Kuba hat im ersten Satz super aufgeschlagen und alles abgewehrt“, sagte Johannes Tille. Ihnen sei klar gewesen, dass sie einen Satz verlieren könnten. „Wenn sie im Aufschlag alles treffen – und das haben sie im Gegensatz zu uns im ersten Satz – wird es schwer gegen sie. Sie haben super Angreifer und super Aufschläger“, so der Zuspieler der aber auch betonte: „Wir wissen, dass wir guten Volleyball spielen können, aber auch viele ups and downs haben.“ Sie hätten sich jedoch vom ersten Durchgang nicht beeindrucken lassen. „Wir sind zurückgekommen und haben ab Satz zwei dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt – dann konnten sie nicht mehr viel machen“, sagte Johannes Tille.
Mit zwei Siegen aus zwei Spielen haben sich die Deutschen vorläufig an die Tabellenspitze katapultiert, Italien hat jedoch noch ein Spiel weniger. Nach einem spielfreien Tag treffen die DVV-Männer dann am Mittwoch mit Brasilien (1.30 Uhr dt. Zeit) und Italien (18.30 Uhr dt. Zeit) auf die beiden Favoriten der Gruppe. Nur die zwei ersten der Achtergruppe sichern sich ein Ticket für Paris 2024. „Natürlich sind das die vermeintlich schwersten Spiele, aber hier gibt es kein einziges leichtes Spiel“, sagt Johannes Tille. Das zeige auch die knappe Niederlage der Tschechen gegen Brasilien (2:3), bei der die Deutschen schonmal einen Vorgeschmack auf die Stimmung am Mittwoch bekommen konnten. „Wir freuen uns alle in voller Halle spielen zu dürfen“, blickt der Zuspieler auf die Partie gegen den Gastgeber voraus.
Spielbericht
Winiarski veränderte seine Starting-Six im vergleich zum Vortag nur auf der Zuspielerposition, wo Johannes Tille vor Lukas Kampa den Vorzug bekam. Zudem starteten erneut Georg Grozer, Ruben Schott, Moritz Karlitzek, Anton Brehme, Tobias Krick sowie Julian Zenger. Die Deutschen liefen jedoch schnell einem Rückstand hinterher (3:6), den Kuba immer weiter ausbaute (8:14). Das deutsche Spiel war zu fehlerbehaftet, zudem standen die Kubaner gut in Block und Abwehr. Beim 11:18 nahm Winiarski bereits seine zweite Auszeit. Doch es half nichts mehr. Schott blockte noch einmal zum 19:23 und Brehme wehrte den ersten Satzball ab, doch dann landete der Aufschlag von Tille im Aus und brachte den Kubanern die 1:0-Satzführung.
Nun waren die DVV-Männer aber im Spiel und ließen sich auch von einem 1:4-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem Block von Grozer übernahmen die Deutschen direkt die Führung (5:4). Mit starken Aufschlägen von Tille baute das deutsche Team mit fünf Punkten in Folge auf 16:10 aus. Reichert, der für Karlitzek gestartet war, punktete zum 18:11. Krick sorgte für satte zehn Satzbälle und verwandelte den ersten direkt selbst mit einem Block.
Die Deutschen knüpften direkt an ihre Leistung vom zweiten Durchgang an und setzten sich direkt mit 6:1 ab. Die Kubaner gaben sich jedoch noch nicht auf und kämpften sich mit zwei Blocks gegen Reichert und Grozer wieder auf einen punkt heran, sodass Winiarski beim 15:14 seine Auszeit nahm. Die Deutschen behaupteten zunächst ihre knappe Führung, doch immer wieder scheiterten die deutschen Angreifer am kubanischen Block, sodass die Kubaner schließlich zum 19:19 ausglichen. Grozer übernahm Verantwortung und punktete gleich viermal in Folge (23:19). Ein Aufschlagfehler der Kubaner brachte den Deutschen vier Satzbälle. Den ersten zwei wehrten die Kubaner noch ab, doch dann landete der Aufschlag im Netz, sodass Deutschland mit 2:1 in Führung ging.
Auch in Durchgang vier hatten die DVV-Männer das Spiel unter Kontrolle. Mit zwei Punkten von Grozer und zwei Assen von Brehme gingen sie schnell mit 6:2 in Führung. Bei den Kubaner schlichen sich immer mehr Fehler ein. Nach einer starken Abwehr, bei der Schott über die Bande sprang, landete der kubanische Angriff im Aus (16:7). Schott servierte anschließend noch ein Ass (17:7). Doch auch die Kubaner trafen nochmal ihre Aufschläge und servierten zwei Asse (18:11). Erneut war es Grozer, der mit seinen Angriffen und zwei starken Aufschlägen verlässlich punktete (23:13). Brehme bescherte dem deutschen Team zehn Matchbälle. Nachdem Grozer geblockt wurde verwandelte Schott den zweiten Matchball.
Spielplan: Gruppe A in Rio de Janeiro (Brasilien)
Samstag, 30. September, 22 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Iran | 3:1 (25:22, 22:25, 25:16, 25:21) |
Sonntag, 1. Oktober, 18:30 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Kuba | 3:1 (21:25, 25:14, 25:22, 25:15) |
Mittwoch, 4. Oktober, 1:30 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Brasilien | |
Mittwoch, 4. Oktober, 18:30 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Italien | |
Samstag, 7. Oktober, 1:30 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Tschechien | |
Sonntag, 8. Oktober, 1:30 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Katar | |
Sonntag, 8. Oktober, 22 Uhr dt. Zeit | Deutschland vs. Ukraine |
14er-Kader Olympia-Qualifikation
Nr. | Name | Position | Verein | Länderspiele (Stand 25.9.23) |
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1 | Christian Fromm | Außenangriff | Rapid Bucuresti | 216 |
2 | Johannes Tille | Zuspiel | Berlin Recycling Volleys | 43 |
3 | Denys Kaliberda | Libero | Top Volley Cisterna | 202 |
5 | Moritz Reichert | Außenangriff | Montpellier Volley | 126 |
9 | Georg Grozer | Diagonalangriff | Arkas Spor | 188 |
10 | Julian Zenger | Libero | Pallavolo Padova | 124 |
11 | Lukas Kampa (C) | Zuspiel | Trefl Gdánsk | 224 |
12 | Anton Brehme | Mittelblock | Valsa Group Modena | 58 |
13 | Ruben Schott | Außenangriff | Berlin Recycling Volleys | 140 |
14 | Moritz Karlitzek | Außenangriff | Indykpol AZS Olsztyn | 40 |
18 | Florian Krage | Mittelblock | Spacer's Toulouse Volley | 55 |
19 | Erik Röhrs | Außenangriff | SVG Lüneburg | 19 |
21 | Tobias Krick | Mittelblock | Valsa Group Modena | 116 |
25 | Lukas Maase | Mittelblock | Paris Volley | 34 |