Georg Grozer: Der „Opa“ hat noch nicht genug und die WM 2025 im Blick
Foto: volleyballworld Georg Grozer ist „der Opa“ der deutschen Männer-Nationalmannschaft. Seit 2007 greift er für Deutschland an und lässt die Gegner verzweifeln. Der Diagonalangreifer hat in den besten Ligen der Welt gespielt und eine Trophäe nach der anderen gesammelt. Mit den DVV-Männern gewann er EM-Silber und WM-Bronze. Im Interview spricht er über das knappe Olympia-Aus in Paris und seine Zukunft in der Nationalmannschaft. Selbst mit fast 40 Jahren lodert ihn ihm noch das Feuer.Georg, ihr seid ganz knapp im Viertelfinale der Olympischen Spiele ausgeschieden. Wie fühlst du dich mit ein paar Tagen Abstand?
Es ist noch immer schmerzhaft. Wenn ich daran zurückdenke und an die Tage mit den Jungs, kommen mir öfters die Tränen. Ich bin stolz auf uns und blicke positiv auf die Spiele zurück, aber es ist noch nicht verdaut. Das wird auch Zeit brauchen. Ich muss aus Paris raus, in den Urlaub. In der Ruhe werde ich dort mehrere Tage brauchen, um es zu realisieren, zu verdauen und wieder Energie zu schöpfen für die Zukunft.
Ihr habt immer wieder betont, dass euer Teamzusammenhalt sehr besonders ist. Wie hast du das erlebt?
Ich habe viel und viele Mannschaften in meinem Leben erlebt. Aber das war etwas Magisches, vom Staff über den Trainer bis zu den Jungs. Wir sind verschieden, aber haben alles gemeinsam gemeistert, jedes Training und die freie Zeit zusammen genossen. Und wir haben viel Blödsinn zusammen gemacht. Für mich ist es meine Familie. Die Jungs waren auch bei meiner Hochzeit dabei, weil sie zur Familie gehören. Wir haben eine tolle Zeit gemeinsam gehabt und ich hoffe, dass es weitergeht.
Du wirst im November 40, trotzdem denkst du noch nicht ans Karriereende. Brennt das Feuer noch?
Definitiv. Und solange ich den Jungs helfen kann – warum nicht? Ich werde vielleicht nicht jedes Turnier oder Spiel mitspielen, aber wo es wichtig ist oder ich die Jungs mental unterstützen kann, möchte ich das gerne noch weitermachen, weil es so eine coole Truppe ist. Und dann gucken wir von Jahr zu Jahr, wie es mit mir weitergeht. Noch bin ich fit und mein Körper macht es alles mit. Ich genieße jeden Moment, es macht mir Riesenspaß.
Nächstes Jahr steht die WM auf den Philippinen an. Ist das nochmal ein großes Ziel für dich?
Genau, wenn es die Familie mitmacht und die Mannschaft mich mitnimmt, würde ich gerne nochmal die WM spielen. Mit dieser Truppe können wir auch da etwas Großes erreichen, wenn wir wie jetzt alles dafür geben.
Und LA 2028?
Paris waren meine letzten Olympischen Spiele. Ich glaube nicht, dass ich mit 44 noch auf diesem Niveau spielen werde.