Thomas Ranner wird neuer Bundestrainer der U23-Männer

Foto: Justus Stegemann/volleyballworld Foto: Justus Stegemann/volleyballworld Thomas „Bob“ Ranner, Trainer der WWK Volleys Herrsching und Co-Trainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft, übernimmt die U23-Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes. Das Highlight in diesem Jahr: die 2025 FISU World University Games in Berlin. Im Interview spricht der 37-Jährige über die zusätzliche neue Aufgabe und die Bedeutung der B-Nationalmannschaft für den deutschen Volleyballsport.

Seit 2018 baut der DVV seine B-Nationalmannschaft auf, die seit 2019 als U23 wieder an den Universiaden (jetzt FISU World Games) teilnimmt. Damit soll die Lücke zwischen dem Nachwuchs- und Erwachsenenbereich geschlossen und den Talenten der Sprung in die A-Nationalmannschaft erleichtert werden. Mit der Teilnahme an dem zweitgrößten Multisportevent der Welt können sich die Spieler auf der großen Bühne präsentieren und auf höchstem Niveau messen.

„Thomas Ranner hat bereits in den vergangenen Jahren als Co-Trainer der A-Nationalmannschaft den Übergang der jungen Spieler betreut. Wir sind froh, dass er seine Erfahrung nun als Cheftrainer einsetzt“, freut sich Christan Dünnes über die Verpflichtung des Münchener. Der Chefbundestrainer bedankt sich zugleich bei Patrick Steuerwald, der das Team im vergangenen Jahr betreute und Thomas Ranner weiterhin als Co-Trainer unterstützt.

Im Interview spricht Ranner über die zusätzliche neue Aufgabe und die Bedeutung der B-Nationalmannschaft für den deutschen Volleyballsport.

Herr Ranner, wie groß ist Ihre Vorfreude auf Ihre neue Aufgabe als Trainer der U23-Nationalmannschaft?

Ich freue mich sehr! Ich habe ja schon viel Arbeit im Hintergrund geleistet. Ich hatte immer alle Spieler aus dem Olympia-Kader und dem Perspektiv-Kader im Blick – das sind rund 50 Spieler. Aber es gab nie die Gelegenheit, sie als Cheftrainer bei einem Turnier zu begleiten. Dass ich jetzt diese Verantwortung offiziell als Bundestrainer übernehmen darf, macht mich wirklich stolz.

Warum ist die B-Nationalmannschaft so wichtig?

Der Übergang von den Junioren zu den Männern ist enorm. Das liegt unter anderem an den Lehrgangstagen. Viele Spieler, die nicht in der Nationalmannschaft sind, müssen sich im Sommer fünf Monate lang selbst fit halten, bis die Vereinsvorbereitung beginnt. Das ist nicht optimal. Wenn wir sie aber frühzeitig einbinden, können wir sie gezielt weiterentwickeln. Und genau diese Brücke zwischen der B- und A-Nationalmannschaft wollen wir stärken. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dieses System gut funktioniert und uns einen enormen Vorteil und eine große Unterstützung für die A-Nationalmannschaft bringt. Deshalb ist es auch ein extrem wichtiges Projekt für den deutschen Volleyball.

Welche Spieler kommen denn für die U23-Auswahl in Frage?

Es gibt einige wie Filip John, Eric Röhrs, Theo Mohwinkel, Simon Torwie, Joscha Kunstmann und Lenny Graven – die könnten alle die FISU World Games spielen. Aber natürlich ist die Hoffnung, dass einige von ihnen so gut sind, dass wir sie auch bei den A-Männern einsetzen können. Dann bekommen andere Spieler eine Chance. Wir wollen so viele Spieler wie möglich sehen, einordnen und ihre Entwicklung fördern. Für die U23-Spieler geht es darum, sich für größere Aufgaben wie die VNL zu empfehlen.

Wie sieht das Programm im Sommer aus?

Wir starten am 26. April mit einem großen Lehrgang, anschließend geht es zunächst in die Vorbereitung für die Volleyball Nations League, wo eben hoffentlich auch einige der jungen Spieler dabei sind. Ab dem 22. Juni beginnt dann die nächste Phase, wo wir uns mit der B-Natio intensiv auf die FISU World Games vorbereiten. Das war schon immer ein wichtiges Turnier, aber im eigenen Land hat das natürlich auch nochmal eine andere Bedeutung. Eine wichtige Stütze ist mir dabei Patrick Steuerwald, der das Team im vergangenen Jahr betreute und weiterhin als Co-Trainer dabei ist.